Sie habe gewusst, dass der Frauenanteil in Basler Bands niedrig ist. «Diese Zahl nun zu sehen ist aber trotzdem eindrücklich», sagt Seline Kunz vom Basler Rockförderverein. Sie koordinierte die Studie, die in Zusammenarbeit mit dem Kanton Basel-Stadt entstanden ist.
Es sei schweizweit die erste Erhebung zum Frauenanteil in der Popmusik, sagt Kunz. «Der niedrige Frauenanteil ist in der Musikszene im Moment ein grosses Thema, nun haben wir endlich die Zahlen dazu.»
Nur gerade 10 Prozent beträgt der Frauenanteil in der Basler Popmusikszene. Die Musikerinnen in Basel sind aber im Schnitt deutlich engagierter als die männlichen Musiker. Viele spielen gleich in mehreren Formarionen mit. Zudem seien sie auch erfolgreicher, wenn es darum geht, in Basel Fördergelder zu beantragen. «Das bedeutet also, das Frauen im Schnitt auf einem professionelleren Niveau arbeiten, als Männer», sagt Kunz. Auffallend sei weiter, dass die meisten Frauen alleine, oder in Duos auftreten.
Vorstudie Frauenanteil
Als Grundlage für die Erhebung diente die Liste Bands Of Basel des Rockfördervereins. 898 Bands wurden im Zeitraum von 2007-2017 auf den Anteil weiblicher Bandmitglieder hin untersucht. Von 2859 Musikschaffenden sind 286 weiblich.
Mehr Vorbilder
«Die Studie soll einen Stein ins Rollen bringen», sagt Seline Kunz. Sie hofft, dass in Zukunft in der ganzen Schweiz Zahlen zum Frauenanteil in der Popmusik erhoben werden. «Wir möchten für dieses Thema sensibilisieren und eine Ausgangslage für weitere Überlegungen in diesem Bereich schaffen.»
Besonders wichtig seien Vorbilder für junge Musikerinnen. Nicht nur Pianistinnen und Sängerinnen, sondern auch Bassistinnen und Schlagzeugerinnen.
(Regionaljournal Basel, 17.30 Uhr)