Ivo ist das lebendige Pendant zum Wappentier der Gemeinde Männedorf. Er ist der letzte seiner Art und eine Attraktion, die weit über die Ortsgrenzen hinaus bekannt ist. Sein Gehege steht mitten im Dorf, umgeben von Bäumen und schmucken Häusern, gerade unterhalb des Hallenbades – ein Treffpunkt, eine kleine Oase, um den Alltag kurz hinter sich zu lassen. Doch nun steht fest, dass die Anlage einem Neubau weichen muss.
Der Fischotterverein kämpft weiter
Der Pachtvertrag laufe aus und die Grundeigentümerin plane, eine Alterssiedlung auf dem Grundstück zu bauen, sagt Michael Burlet, der Präsident des Fischottervereins Männedorf. Das sei ihr gutes Recht und gegen dieses Projekt habe man auch keinerlei Einwände, fügt er an. Aber den Fischotter einfach so aufgeben, wolle man auf keinen Fall. Deshalb werde jetzt mit Hochdruck nach einer Alternative gesucht, um Ivo eine Zukunft in Männedorf zu sichern.
Eine Anfrage des Fischottervereins bei der Gemeinde brachte jedoch nicht die erhoffte Unterstützung. Diese erteilte Michael Burlet und seinen Mitstreitern eine Absage. Die Gemeinde halte es nicht mehr für zeitgemäss, einen Fischotter in einer offenen Anlage zu halten, lautete die Begründung.
Unbekannte Sympathisanten eilen zu Hilfe
Unterstützung erfährt der gemeinnützige Verein von unbekannten Sympathisanten. Ein Kollektiv namens «Nachtbuebe» setzt sich in Männedorf für den Verbleib von Ivo ein, indem es zuletzt einen Brief mit Aufkleber in alle Haushalte im Dorf verschickte, das das Dorfwappen ohne Fischotter zeigt – als Symbol, was Männedorf ohne Fischotter wäre. Auch Kleidungsstücke mit diesem Logo gibt es zu kaufen, als Ausdruck der Solidarität.
Hoffnung für die Zukunft
Es gibt allerdings bereits Grund zur Hoffnung für den Fischotterverein Männedorf. Sie hätten inzwischen ein Angebot für eine mögliche neue Anlage erhalten, sagt Michael Burlet auf Anfrage. Für eine definitive Lösung bleibt dem Verein noch Zeit bis Mitte 2020, dann müssen sie das heutige Areal verlassen.