Die Dienste des Männerbüros wurden in letzter Zeit immer mehr in Anspruch genommen. 400 Männer wurden letztes Jahr betreut. Eine Zahl, die mit dem vorhandenen Budget nicht mehr zu bewältigen sei, sagt Gaudenz Löhnert, Geschäftsleiter des Büros.
Nun greift die Christoph Merian Stiftung CMS dem Männerbüro finanziell unter die Arme. 170'000 Franken spricht die CMS für die Sicherung des Betriebs und 20'000 Franken für deren Organisationsentwicklung bis Ende 2019. Mit einer externen Fachperson sollen Entwicklungsfelder definiert werden, wie sich die Dienstleistungen noch besser den Bedürfnissen der Männer anpassen können.
Veränderte Bedürfnisse
Kamen früher Männer zur Anlaufstelle, die als gewaltbereite Täter in einer Beziehung nicht mehr weiter wussten, habe sich das Spektrum der Beratungen in den letzten Jahren deutlich verändert, sagt Löhnert. «Heute kommen Männer zu uns, die selbst Opfer von Gewalt wurden oder Männer, welche Alimente nicht mehr bezahlen können oder keine Möglichkeit sehen, ihre Kinder zu besuchen.»
Gaudenz Löhnert freut sich über die finanzielle Zuwendung der CMS. Dennoch findet er, es sei eine Aufgabe der Gesellschaft und nicht einer privaten Stiftung, die Anliegen der Männer zu unterstützen: «Es gibt Unterstützung für Kinder, für Frauen und für Familien. Die Männer gehen nicht ganz leer aus, aber die Unterstützung ist nicht den Bedürfnissen entsprechend.»
Mit der finanziellen Unterstützung der CMS hat das Männerbüro eine Verschnaufpause erhalten. Diese will Löhnert nutzen, um bei Politikerinnen und Politikern in den beiden Basel zu lobbyieren. Damit die Zukunft seines Männerbüros auch langfristig gesichert ist. Er hofft, dass die Kantonsparlamente der beiden Basel bis Ende nächsten Jahres eine entsprechende Vorlage ausarbeiten.
(SRF 1, Regionaljournal Basel 06:32 Uhr)