- Es gibt in der Schweiz zu wenig Brunnenmeister, die sich um das Trinkwasser der Gemeinden kümmern.
- Auch die Gemeinden Bad Zurzach und Spreitenbach sind von dem Problem betroffen. Beide haben sie keinen Ersatz für ihren pensionierten Brunnenmeister gefunden.
- In der Lösung des Problems unterscheiden sich die beiden Gemeinden.
Für Gemeinden, deren Brunnenmeister in Pension geht, gestaltet sich die Suche nach einem geeigneten Nachfolger immer schwieriger, das zeigen Beispiele aus zwei Aargauer Gemeinden. Sowohl in Bad Zurzach als auch in Spreitenbach hat sich kein Brunnenmeister auf die freie Stelle beworben. Bad Zurzach konnte ihre Stelle dennoch innert zwei Monaten neu besetzen. Die Person sei kein Brunnenmeister, werde aber den Brunnenmeister-Lehrgang noch nachholen.
In Spreitenbach war dieses Vorgehen jedoch keine Option. «Für eine Wasserversorgung in unserer Grösse wollen wir einen ausgebildeten Brunnenmeister beschäftigen», sagt Gemeindepräsident Valentin Schmid. Da man diesen auch nach einem Jahr Suche nicht gefunden hat, hat man die Aufgaben nun ausgelagert.
Derzeit achten die Regionalwerke Baden auf das Trinkwasser in Spreitenbach. Dies, obwohl sich die Gemeindeversammlung Anfang Jahr gegen einen externen Betreiber ausgesprochen hat. Man habe aber einfach keinen Brunnenmeister gefunden, sagt Schmid. Deshalb sei dies die einzige Möglichkeit. Die Spreitenbacherinnen und Spreitenbacher können nun an einer nächsten Gemeindeversammlung nochmals über das Thema abstimmen.
1000 Brunnenmeister, aber es reicht nicht
In 22 Jahren hat der Schweizerische Brunnenmeister-Verband etwa 1000 Brunnenmeister ausgebildet. Dennoch seien es zu wenig Brunnenmeister, wenn man bedenke, dass fast jede der 2000 Gemeinden in der Schweiz ihren eigenen Brunnenmeister haben sollte, sagt Präsident des Verbands, Andreas Mori. «Wir haben das Problem erkannt, können es aber nicht von heute auf morgen lösen», meint Mori.