- Um die Sicherheit im und um das Stadion zu gewährleisten, macht die Stadtpolizei dem FC St. Gallen Auflagen.
- In der Fan-Kurve gilt ein Verbot von Fahnen und Choreo-Material.
- Die Restriktion gilt vorerst für ein Heimspiel.
3:1 gewann St. Gallen letzten Samstag gegen Servette, an sich ein Grund zum Feiern für die St. Galler. Doch die Freude löste sich buchstäblich in Rauch auf. Im St. Galler Fansektor D brannten Vermummte massenweise Pyros ab. Mit dem roten Flammenmeer gefährdeten sie nicht nur die anderen Zuschauer. Ausserhalb des Stadions gelangten die brennenden Pyros unter anderem auf die naheliegende Autobahn.
Von einem totalen Versagen des Sicherheitskonzeptes könne trotzdem nicht die Rede sein, sagt Mediensprecher Daniel Last. «In diesem Fall wurde einfach zu wenig kontrolliert. Man kann nicht jeden Quadratmeter vom Stadion kontrollieren, das ist nicht möglich.» Anscheinend wurden das Material über einen Notausgang in den Fansektor geschleust. «Jetzt müssen wir einfach die Lehre daraus ziehen, dass das in Zukunft nicht mehr vorkommt.»
Nun hat die St. Galler Polizei reagiert
Im kommenden Spiel von St. Gallen gegen Luzern soll die Sicherheit beim Eingang und Ausgang erhöht und Choreo-Materialien im Sektor D verboten werden, beispielsweise die Fahnen. Denn die an sich friedlichen Fahnen bieten ein gutes Versteck um sich unbehelligt zu vermummen und dann mit leuchtenden Pyros wieder aufzutauchen, sagt Ralph Hurni von der Stadtpolizei St. Gallen.
Verbot trifft die Falschen
Keine wehenden Fahnen also für den FC St. Gallen. Markus Lüthi vom FC Thun hat solche Massnahmen schon erlebt und steht ihnen kritisch gegenüber. «Das ist ja ein Kollektivverbot, davon halte ich nicht viel.» Das sei nicht nur nicht wirksam, sondern sogar kontraproduktiv. Ein grosser Teil der Fanszene werde so kriminalisiert.
Zuständig für die Umsetzung des Fahnen- und Transparentverbots ist aber nicht die Stadtpolizei, sondern der Verein. Dieser hofft beim kommenden Spiel auf die Eigenverantwortung der Fussballfans.
Am Samstagabend entscheidet sich, ob im Spiel von FC St. Gallen gegen FC Thun wieder der Sport und nicht der Pyrorauch dominiert.