Was ist das Projekt? Die Versicherung Mobiliar hat in einer Forschungsarbeit Hochwasser-Hotspots in der Schweiz identifiziert. Die Aargauer Gemeinde Zofingen gehört auch dazu. Zofingen und vier weitere Gemeinden erhalten deshalb gratis modernen Hochwasserschutz in einem Container geschenkt. Das Geschenk hat einen Wert von rund 300'000 Franken.
Es handelt sich um ein 400 Meter langes mobiles Deichsystem, damit kann man Dämme verstärken oder aufbauen. Dieses System ist vergleichbar mit jenen Beaver-Schläuchen, die bei Hochwasser im Kanton Aargau zum Einsatz kommen. Es sind grosse, dicke Schläuche, die mit Wasser gefüllt werden.
Wie reagiert man in Zofingen? Bei der Zofinger Feuerwehr freut man sich über dieses Geschenk. Solche Hochwasserschutz-Systeme seien eine kostspielige Angelegenheit, sagt Vize-Kommandant Reto Graber zu SRF: «Es ist etwas, das man sich nicht einfach so leisten kann. Für uns sind diese Schläuche ein weiteres Mittel, das wir gegen Hochwasser einsetzen können.»
Man sei sich bewusst, dass man so zum Werbeträger werde, die Vorteile würden aber überwiegen. Der Zofinger Stadtrat gab deshalb schlussendlich grünes Licht, dass die Feuerwehr das Geschenk annehmen kann.
Teures Werbegeschenk? Auf dem Container mit dem Hochwasserschutz steht gross ein Werbespruch und der Name der Versicherung. Die Stützpunkt-Feuerwehr Zofingen wird damit zum Werbeträger, weil sie im Hochwasserfall den Container mitnimmt.
Ein Sprecher der Versicherung betont, das ganze sei mehr als einfach nur ein Werbegeschenk. Man engagiere sich schon lange für Präventionsprojekte. Zudem würden auch andere Versicherungen, die Bevölkerung und die Behörden von der Arbeit der Mobiliar profitieren.
Sollen Feuerwehren Geschenke annehmen? Beim Aargauischen Feuerwehrverband sieht man solche Aktionen nicht gerne. Man sei sehr zurückhaltend bei Werbung, heisst es auf Anfrage. Bei der Aargauischen Gebäudeversicherung, die den Gemeinden Geld für Feuerwehrmaterial gibt, will man sich nicht zum konkreten Fall äussern. Man hält aber fest, dass die Feuerwehren im Aargau eigentlich genügend ausgerüstet seien.