Bei schriftlichen Maturprüfungen hatten Lehrerinnen und Lehrer im Kanton Basel-Stadt die Möglichkeit eine externe Meinung zu den Prüfungen einzuholen. Beispielsweise hat dabei eine Uni-Professorin die Bewertung einer Lehrperson angeschaut und erklärt, ob sie damit einverstanden ist.
Dies war bis vor drei Jahren an allen Basler Gymnasien möglich und wurde rege genutzt. Seit 2014 gibt es diese externen Experten an drei von fünf Gymnasien nicht mehr und ab nächstem Jahr sollen sie auch noch an den verbleibenden Gymnasien abgeschafft werden. Wie die Tageswoche berichtete, werden die Prüfungen dann nur noch sporadisch durch externe Fachpersonen beurteilt.
Widerstand gegen Abschaffung der Experten
An den betroffenen zwei Gymnasien, die im nächsten Jahr auf das System ohne Experten umgestellt werden, gibt es Widerstand. Lehrerinnen und Lehrer hätten Bedenken, dass eine interne Bewertung durch eine andere Lehrperson zu wenig unabhängig ist, andererseits hätten einige Lehrer den Eindruck, dass die Qualität von externen Beurteilungen besser sei, als wenn dies intern beurteilt werde, sagt Jean-Michel Héritier von der Freiwilligen Schulsynode Basel-Stadt.
Abschaffung der Experten sei keine Sparmassnahme
Beim Erziehungsdepartement des Kantons Basel-Stadt widerspricht man der Kritik von Seiten der Lehrer. Ulrich Maier, Leiter Mittelschulen betont, dass es sich nicht um eine Sparmassnahme handle. Externe Experten hätten teilweise unterschiedliche Perspektiven eingenommen, was punktuell zu Ungerechtigkeiten geführt hätte. Ausserdem sei es ein Gewinn, wenn sich die Lehrpersonen untereinander über die Bewertungen der Maturprüfungen austauschen würden.