- In Graubünden wollen die öffentlichen und privaten rätoromanischen Medien die Kräfte bündeln und gemeinsam einen Weg in die Zukunft finden.
- «Medias rumantschas 2019» heisst das in Chur von Vertreterinnen und Vertretern der rätoromanischen Medien vorgestellte Konzept, nach dem ab Anfang 2020 gearbeitet werden soll.
- Mit von der Partie ist auch die Radiotelevisiun Svizra Rumantscha (RTR), das Tochterunternehmen der SRG.
Öffentlich-rechtliche und private Anbieter wollen gemeinsam und täglich ein Medienangebot in der vierten Landessprache bereitstellen. Ein besseres und grösseres Angebot, das müsse das Ziel der Zusammenarbeit sein, sagte RTR-Direktorin Ladina Heimgartner. Eine entsprechende Charta wurde am Montag in Chur von den Beteiligten unterzeichnet.
Projekt, das Schule machen könnte
Mit im Boot sind die romanische Nachrichtenagentur Agentura da Novitads Rumantscha ANR, die Zeitungen «Engadiner Post/Posta Ladina», «La Quotidiana», «La Pagina da Surmeir» und das SRG-Tochterunternehmen RTR. Im Zuge der Neuausrichtung wird die vor 22 Jahren gegründete und mit öffentlichen Geldern finanzierte ANR in die unabhängige Stiftung «Fundaziun medias rumantschas» (FMR) umgewandelt.
Auf den Weg gebracht wurde das Konzept unter der Leitung der Lia Rumantscha, der Dachorganisation der regionalen rätoromanischen Sprachorganisationen. Präsident Johannes Flury sprach von einem einzigartigen Pilotprojekt, das Schule machen könnte in der Schweiz.
Chefredaktor gesucht
Die FMR, für die ein Chefredaktor gesucht wird, soll mit ihren Texten regionale und überregionale Themen mit Tiefgang anbieten, während RTR Nachrichten und die Aktualität beisteuern soll. Die Inhalte werden den Partnern auf einer Plattform kostenlos zur Verfügung gestellt.
Die Partner müssen vorher mit der Stiftung FMR Leistungsvereinbarungen unterzeichnen. Umgekehrt bieten die Partner ausgewählte Inhalte auf der Plattform an.
Vertreterinnen und Vertreter von Medienunternehmen mit Leistungsvereinbarungen dürfen keine Vertreter mehr in den Stiftungsrat der FMR entsenden, im Unterschied zur Situation bei der Vorgängerin ANR. Deren Anliegen sollen in einem Konsultationsrat einfliessen, welcher der FMR beigeordnet wird.