Er begann als Pfarrer und wurde Radio-Reporter - und schliesslich machte er sich einen Namen als Pionier in der Ausbildung von Journalistinnen und Journalisten und als Gründer des Medienausbildungszentrums MAZ in Luzern: Peter Schulz. Am Samstag wurde der 90-Jährige für sein Lebenswerk mit dem Medienpreis der SRG Zentralschweiz ausgezeichnet.
Start als reformierter Pfarrer
Schulz wurde 1929 in Basel geboren. Nach dem Studium der Theologie verschlug es ihn Ende der 1950er-Jahre als reformierten Pfarrer in die katholische Innerschweiz, nach Meggen. Als er nach gut zehn Jahren das Angebot erhielt, für das «Wort zum Sonntag» des Schweizer Fernsehens tätig zu werden, nahm er an - und entdeckte seine Begeisterung für die Medien. «Das war damals alles noch live, ohne Zeitbeschränkung», erinnert er sich. «Das war eine tolle Welt, ich habe dies Live-Situationen sehr gemocht.»
Erstes Ausbildungsprogramm fürs Radio
Nach 12 Jahren als Pfarrer in Meggen wechselte er schliesslich ganz den Beruf - und wurde Reporter bei Radio DRS im Studio Zürich. Dort baute er das erste Ausbildungsprogramm auf. «Radioneulinge wie ich wurden damals einfach ins kalte Wasser geworfen», sagt er. «Als ich mich beim Radiodirektor für ein Ausbildungsprogramm stark machte, meinte der bloss: ‹Gut, dann machen Sie.› So wurde ich quasi über Nacht zum Ausbildungsleiter beim Radio.» Wenige Jahre später übernahm er auch die Ausbildung beim Fernsehen.
Radioneulinge wie ich wurden damals einfach ins kalte Wasser geworfen.
1984 schliesslich gründete er mit dem Medienausbildungszentrum MAZ die erste unabhängige Journalistenschule der Schweiz. Das MAZ ist seither fester Bestandteil der Journalistenausbildung in der Schweiz. «Das MAZ ist ständig gewachsen und es spielt eine wichtige Rolle für die Qualität des Journalismus in der Schweiz - das macht mich stolz», sagt Peter Schulz.