Bewohnerinnen und Bewohner der Freiburger Pflegeheime bezahlten bis 2018 deutlich weniger für Medikamente als im Schweizer Durchschnitt – aus zwei Gründen:
- Heime konnten Medikamente pauschal zu günstigeren Preisen einkaufen.
- Dank einer Zusammenarbeit mit Ärztinnen und Apothekern wurden Bewohnern nur so viele Medikamente abgegeben, wie nötig.
Somit mussten auch keine angefangenen Medikamentenpackungen weggeworfen werden.
3.4 Millionen Franken im Jahr mehr
Vor einem Jahr haben die Krankenkassen diesem System den Riegel geschoben. Medikamente gibt es seither nur noch auf Rezept und individuell. Nun zeigt eine Studie der Universitäten Genf und Lausanne, dass die Preise für Medikamente in Heimen um 60 bis 70 Prozent gestiegen sind.
Der Kanton Freiburg rechnet in einer Mitteilung vor, dass die Bewohnerinnen und Bewohner der 42 Heime so jährlich 3.4 Millionen Franken mehr bezahlen müssen. Das sei eine «Verschwendung von Versichertengeldern», welche sich auf die Krankenkassenprämien auswirken werde.
Bundesrat am Zug
Die Krankenkassen argumentierten vor einem Jahr damit, dass die Regelung im Kanton Freiburg nicht vereinbar sei mit einer Verordnung des Bundes. Diese verlange, dass die Krankenkassen Daten zum Medikamentenkonsum ihrer Kunden erheben müssten, was nur bei einer individuellen Abgabe möglich sei.