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Medizinstandort Bern «Es geht nicht um die schönsten Vorhänge fürs Spitalzimmer»

Medizinstandort Nummer 1 will Bern sein und investiert 15 Millionen in ein neues Zentrum für Design und Gesundheit.

Swiss Center for Design and Health: So soll das neue Kompetenzzentrum für Design und Gesundheit heissen. Die Regierung beantragt dem Grossen Rat Betriebsbeiträge von 15 Million Franken für die Jahre 2021 bis 2024. Dies, sofern sich auch der Bund in gleicher Höhe daran beteiligt.

Warum unterstützt der Kanton Bern das geplante Zentrum

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Mit dem «Swiss Center for Design and Health» will der Kanton Bern den Medizinstandort Bern weiter stärken. Im August hat das Translationszentrum Sitem-Insel seinen Betrieb aufgenommen. 2021 soll das Kompetenzzentrum für Design und Gesundheit operativ starten.

Im November kommt der 15-Millionen-Kredit für die ersten vier Betriebsjahre in den Grossen Rat. Der Bund soll sich zu gleichen Teilen an der Anschubfinanzierung beteiligen. Das Gesuch ist hängig. Bern will so zum führenden Medizinstandort der Schweiz werden.

Das geplante Zentrum soll zur Schnittstelle zwischen Design und Gesundheit werden. Dabei gehe es aber nicht darum, «die schönsten Vorhänge für ein Spitalzimmer auszusuchen», sagte Regierungspräsident Christoph Ammann.

Design sei nicht als ästhetische Verbesserung zu verstehen, ergänzt Stefan Sulzer, Co-Leiter des geplanten Zentrums. Vielmehr gehe es darum, Lösungen zu finden, die den Patientinnen und Patienten und dem Spitalpersonal dienten.

In einem Spital in Berlin hat man die Birnen ausgewechselt und so die Liegedauer der Patienten massiv verkürzt.
Autor: Stefan Sulzer Co-Projektleiter Swiss Center for Design and Health

Zum Beispiel: Wie gestaltet man Räume, so dass man aggressives Verhalten von Patientinnen und Patienten gegenüber dem Gesundheitspersonal verringern kann? Oder: Wie muss ein Anästhesie-Tablett designt sein, damit das Personal nicht die falsche Spritze erwischt? Oder: Wie kann man die Sturzgefahr von Patientinnen und Patienten verhindern?

Ziel des Kompetenzzentrums ist es, dass Fachleute aus den unterschiedlichsten Bereichen zusammen an neuen Ideen tüfteln. Dabei seien durchaus banale Lösungen möglich, sagt Sulzer und erwähnt das Beispiel des Spitals Charité in Berlin. Dort hat man die Lampenbirnen in den Spitalzimmern ausgewechselt und so erreicht, dass die Patientinnen und Patienten deutlich weniger lang im Spitalbett liegen.

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