Eigentlich hätte die grosse neue Attraktion am Rheinfall Mitte Mai eröffnen sollen; das 360-Grad-Kino des Künstlers Beat Toniolo. In diesem können die Besucher virtuell über den Wasserfall hinwegfliegen oder unter dem Rheinfall durchtauchen. Doch das Coronavirus verzögert auch die Eröffnung dieses Projekts. Voraussichtlich Ende Juli soll «Rhyality» für Besucher zugänglich sein. Doch bereits ab kommenden Samstag gibt es einen kleinen Vorgeschmack.
In der SIG Halle 1, im Foyer des neuen 360-Grad-Kinos ist eine neue Ausstellung eingerichtet, der verschiedene Aspekte des Rheinfalls beleuchtet. Denn dieser ist weit mehr als eine Touristenattraktion.
Salzmetropole Schaffhausen
Im Mittelalter etwa wurde die Schaffhausen zu einem wichtigen Umschlagplatz für Salz. Weil die Schiffe den Rheinfall nicht passieren konnten, musste die Ware in Schaffhausen umgeladen werden, erklärt der Kurator der Ausstellung, Ernst Willi: «Schaffhausen war eine Salzmetropole. Von hier aus wurde es nach halb Europa verteilt.»
Viele solche weniger bekannte Facetten des Rheinfalls greift die Ausstellung auf. Sie ist klein gehalten aber sehr informativ. Dabei kommt sie weitgehend ohne Exponate aus, sondern setzt fast ausschliesslich auf Infotafeln. Ausstellungsstücke vermisst man jedoch kaum, ist doch der Rheinfall selber gut sichtbar durch die grossen Fenster der Industriehalle.