Die Rhätische Bahn (RhB) hat die Trendwende im Personenverkehr im letzten Geschäftsjahr geschafft. Die Einnahmen stiegen wieder, ebenso jene aus dem Autoverlad und Güterverkehr. Unter dem Strich schloss die Rechnung 2016 mit einem kleinen Plus von 358'000 Franken.
353 Millionen Franken verbuchte die RhB an Einnahmen total, gegenüber 347 Millionen Franken im Vorjahr. Knapp 95 Millionen Franken davon stammen aus dem Erlös des Personenverkehrs, etwa eine Million Franken mehr als im Vorjahr. Das Betriebsergebnis im Personenverkehr fiel wegen Abschreibungen im Rollmaterial mit minus 1,2 Millionen Franken allerdings negativ aus.
Ein neues digitales Billet
Seit fast einem Jahr läuft im Oberengadin ein Pilotprojekt mit dem digitalen Billet «Fairtiq». Damit ist es nicht mehr nötig, ein Billet zu lösen. Bei einer Fahrt wird neu Start- und Endpunkt markiert und dann die jeweilige Strecke abgerechnet
Je einfacher es ist, desto mehr Leute benützen die Bahn.
Die RhB will dieses System ab dem 1. Juni auf dem gesamten Streckennetz einführen und erhofft sich davon mehr Fahrgäste.
Wenn der SBB-Zug vor der Nase wegfährt
An der gut besuchten Medienkonferenz war auch der Präsident von «Pro Bahn Schweiz», der Interessensvertretung der Kundinnen und Kunden vor Ort. Kurt Schreiber wies auf Anschlussprobleme beim Bahnhof Landquart hin. So bekomme seine Vereinigung immer wieder Reklamationen von Kunden, die knapp einen SBB-Zug verpassen würden.
Laut der Rhätischen Bahn gab es 2016 knapp 580 verpasste Anschlüsse in Landquart. Das sind pro Tag eins bis zwei Züge und auf alle Anschlüsse gesehen knapp 2%. Die Situation habe sich letztes Jahr verbessert, sagte an der Medienkonferenz Direktor Fasciati und werde sich mit dem Umbau des Bahnhofs Landquart nochmals entschärfen.