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Mehr Geld für den Äschenschutz «Wir haben weitere Massnahmen gegen das Fischsterben im Köcher»

Schaffhausens Fischereiaufseher Patrick Wasem über den Gefährdungsstatus der Äsche und mögliche Finanzhilfe aus Bern.

Die Situation für die Äsche hat sich in den letzten Jahren in der Schweiz verschlechtert. Dem Fisch machen die hohen Wassertemperaturen im Rhein in den Sommermonaten zu schaffen. Der Bund hat daher den Gefährdungsstatus der Äsche erhöht. Sie ist nun nicht mehr «gefährdet», sondern «stark gefährdet». Das Umweltdepartement UVEK hat die Vernehmlassung zu dieser Änderung des Fischereigesetzes in die Vernehmlassung geschickt. Kommt sie durch, dann könnte dies für den Kanton Schaffhausen höhere Finanzhilfen für den Schutz der Äsche bedeuten.

Portrait von Patrick Wasem, Fischereiaufseher im Kanton Schaffhausen.
Legende: Der Schaffhauser Fischereiaufseher Patrick Wasem würde sich über zusätzliche Gelder aus Bern für den Schutz der Äsche freuen. Keystone

SRF News: Patrick Wasem, Fischereiaufseher im Kanton Schaffhausen. Was würde dieses zusätzliche Geld für den Schutz der Äsche bedeuten?

Patrick Wasem: Im Kanton Schaffhausen befindet sich eine Äschenpopulation von nationaler Bedeutung, die grösste im ganzen Rheinsystem. Der Kanton Schaffhausen – sowie die Kantone Thurgau und Zürich – unternehmen grosse finanzielle Anstrengungen, um diese Art erhalten zu können. Wenn der Schutzstatus der Äsche nun steigt, gibt es in der Regel höhere Beiträge des Bundes. Und diese wären bei uns sehr willkommen.

Also würde dieses zusätzliche Geld verwendet, um die entstandenen Finanzlöcher beim Kanton zu stopfen?

Ja. Vielen Kantonen geht es gleich. Man hat ein Budget und muss sich in diesem Rahmen bewegen. Es geht dann darum, möglichst effizient zu arbeiten. Wenn auf einmal mehr Geld vorhanden ist, dann hilft das natürlich.

Für die Äsche wurde bereits viel gemacht. Zum Beispiel wurden kühle Becken bei Flussmündungen ausgebaggert. Gibt es nun auch weitere Massnahmen, die mit zusätzlichen Mitteln realisiert werden können? Massnahmen, die vorher nicht umsetzbar waren?

Wir müssen nun klären, wo man noch mehr machen kann als bislang. Gewisse Sachen haben wir bereits im Köcher. Mit der zu erwartenden Klimaerwärmung wird die Priorität neben dem Hauptgewässer sicher auf den Zuflüssen liegen, die kaltes Wasser bringen – zum Beispiel auf Bächen, die grösstenteils durch Wälder fliessen und schon sehr kühl sind. Ich denke, dass wir dort Massnahmen treffen müssen, dass diese Zuflüsse noch besser werden. In diesem Bereich erarbeiten wir derzeit Projekte.

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