- Eine Volksinitiative fordert, dass auf dem ganzen Neugassareal günstige Wohnungen entstehen. Die Stadt soll der SBB das Areal abkaufen.
- Die SBB will nicht verkaufen, bietet aber einen Deal an: Ein Drittel Genossenschaftswohnungen, ein Drittel «günstige Mieten» und ein Drittel Marktmieten.
- Der Stadtrat unterstützt die SBB. Die Initianten sind skeptisch.
30'000 Quadratmeter – mehr als vier Fussballfelder gross – ist das Areal Neugasse. Es liegt in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof, an äusserst begehrter Wohnlage.
Auf drei Vierteln des Areals sollen Wohnungen entstehen. Ursprünglich wollte die SBB nur einen Drittel davon an Genossenschaften abgeben. Auf den anderen zwei Dritteln wollte sie selber Wohnungen bauen und sie zu Marktpreisen vermieten.
Ein Verkauf ist keine Option. Wir brauchen langfristige Einkünfte nicht einmalige.
Nun aber will die SBB den Initianten entgegen kommen und ein Drittel, also 125 Wohnungen, zu «preislich limitierten» Mieten anbieten. Eine Dreizimmerwohnung soll 1850 Franken im Monat kosten. Eine gute Idee, findet der Zürcher Stadtrat und möchte vom Parlament den Auftrag, einen Vertrag auszuarbeiten.
Wir haben nach dem Vorschlag der SBB mehr Fragen als Antworten.
Der Vorschlag der SBB überzeugt Res Keller vom Verein Noigass, der hinter der Initiative steht, nicht. Er findet, der Vorschlag werfe mehr Fragen auf als er Antworten gebe. «Was sind zum Beispiel preislich limitierte Mieten?», fragt er. Und fügt an: «Wir haben einen klaren Auftrag der 7000 Menschen, welche die Initiative unterschrieben haben.» Das Areal soll der Spekulation entzogen werden. Dass sich die Initianten mit dem Kompromiss zufrieden geben, scheint deshalb eher unwahrscheinlich.