Knapp 77 Personen wandten sich 2016 mit Beschwerden und Anliegen an die Ombudsstelle der Stadt Luzern. Das geht aus dem Jahresbericht hervor, der am Mittwoch veröffentlicht worden ist. Im Vorjahr waren es 55 Personen.
Zudem hätten 227 Personen – ein Drittel mehr als im Vorjahr – eine kurze Rechtsauskunft erhalten oder wurden an zuständige Stellen weiterverwiesen. Die eingegangenen Fragen, Probleme und Konflikte betrafen unverändert am häufigsten die Sozial- und die Finanzdirektion.
Pensen reichen nicht
Das Pensum von Ombudsfrau Lucia Schnider beträgt 40 Prozent. Effektiv seien es 2016 jedoch 50 Prozent gewesen, wie es weiter heisst. Seit Beginn vor drei Jahren würden diese Prozente nicht reichen für die anfallenden Aufgaben.
Die Ombudsstelle beantragte bei der Geschäftsprüfungskommission des Stadtparlaments, das Pensum der Ombudsperson von 40 auf 60 Prozent und dasjenige der Mitarbeiterin in der Administration von bisher 10 auf 15 Prozent zu erhöhen.
Höhere Hürde für interne Meldungen
Die Ombudsstelle hatte 2016 nur wenige verwaltungsinterne Personalkonflikte zu bearbeiten. 2016 waren es sechs Fälle, 2015 fünf. Dies sei auf eine neue Hürde im Gesetz zurückzuführen, heisst es im Jahresbericht weiter.
Demnach müssen sich Mitarbeitende für die Vermittlung zuerst an die Dienstabteilung Personal wenden. Wenn dies erfolglos bleibt, ist die Schlichtungsstelle die nächste Adresse. Erst dann dürfen die Mitarbeitenden an die Ombudsstelle gelangen. Die geltende Regelung stosse bei den Angestellten auf grosses Unverständnis. Auf Anregung der Ombudsstelle soll diese Hürde nun abgebaut werden.
Weitere Fakten aus dem Jahresbericht der Stadtluzerner Ombudsfrau:
- Insgesamt traten 46 Frauen, 25 Männer , drei Paare und drei juristische Personen oder Gruppen mit der Ombudsstelle in Kontakt.
- Unter ihnen war die Altersgruppe 31-50 am stärksten vertreten.
- Lediglich 10 Prozent der Ratsuchenden waren Ausländer . Dies liegt deutlich unter dem Ausländeranteil der Stadt Luzern von rund 24 Prozent.