Über 200 einheimische Firmen und Organisationen präsentieren sich bis am Sonntag anlässlich der Uri 18 auf 5600 Quadratmetern – sie zeigen ihre Arbeit, ihre Produkte, ihre Ideen.
Diese «Leistungsschau» soll einerseits die Breite und Stärke der Urner Wirtschaft aufzeigen. Andererseits ist auch das Spannungsfeld zwischen Aufbruch und Heimat ein grosses Thema.
OK-Präsident und Volkswirtschafts-Direktor Urban Camenzind sagt es so: «Die Uri 18 soll unseren Leuten aufzeigen, welche grossartigen Firmen es im Kanton gibt. Denn in den letzten 30 Jahren haben wir zum Teil schlechte Zeiten durchlebt, beispielsweise sind Uri zahlreiche Arbeitsplätze des Bundes abgegangen. Das führte zu einer teils depressiven Stimmung im Sinne von ‹es geht immer nur bergab›.»
Doch in den letzten fünf bis zehn Jahren habe der Kanton wieder einige Erfolge verzeichnet. Beispielsweise mit dem Tourismus-Resort in Andermatt, das alleine 500 Festangestellte beschäftigt. «Zudem haben wir rund um den Kantonsbahnhof, im Gegensatz zu anderen Kantonen, Landflächen für Neuansiedlungen per sofort zur Verfügung.»
Veranstalter der Uri 18 ist «Wirtschaft Uri», der Dachverband der Urner Wirtschaftsverbände. Für den Präsidenten von Wirtschaft Uri, für René Röthlisberger, bietet die Wirtschafts- und Erlebnismesse der Urner Wirtschaft eine Plattform, um sich modern und innovativ zu präsentieren. Es sei Zeit, dass sich die Urner Wirtschaft von ihren alten Klischees befreie – der Kanton, der von Subventionen lebe. Uri müsse zudem schneller werden. «Wenn wir von einem potentiellen Neuzuzüger hören, müssen wir schnell und selbstbewusst agieren.»
Einer, der sich ganz und gar wohl fühlt in der Urner Wirtschaftswelt, ist Stäni Arnold. Er steht an der Uri 18 stellvertretend für die innovative Seite der Urner Wirtschaft. Stäni Arnold baut die «Urlette» – ein spezielles Elektrobike, das aussieht wie eine Harley.
Vor vier Jahren entwickelte der gelernte Metallbau-Schlosser in einer Garage in Altdorf den ersten Prototypen seiner Urlette. Vor allem bei den diversen Bewilligungen und Abnahmen wurde Stäni Arnold von der Urner Volkswirtschafts-Direktion unterstützt, wie er in der Reportage von Radio SRF erzählt.
Eine Eigenheit in der Urner Wirtschaft sind die erwähnten Arbeitsplätze des Bundes, die in den vergangenen Jahren abgebaut wurden. Aber nicht nur der Bund hat zahlreiche Arbeitsplätze in Uri gestrichen. Der Kanton hat auch sonst mit Abwanderung zu kämpfen.
Das belegen Zahlen des Bundesamts für Statistik. Laut diesen verlassen überdurchschnittlich viele junge, qualifizierte Arbeitskräfte ihren Heimatkanton nach dem Studium.
Die Gründe, weshalb junge Leute den Kanton nach ihrer höheren Ausbildung bald einmal verlassen könnten, sind vielfältig, wie sich aus einer Umfrage bei Jugendlichen ergibt.
Die befragten jungen Leute wünschen sich mehr Möglichkeiten, sich beruflich in ihrer Heimat zu entfalten – aber auch mehr Freizeitangebote, damit Uri «zu einem Zentrum» werde.