Bisher hat die Regierung des Kantons Wallis geschwiegen. «Wir wurden nicht nach unserer Meinung gefragt», begründet Staatsrat Roberto Schmidt. In einem Schreiben an das Verteidigungsdepartement des Bundes VBS äussert sich der Staatsrat nun aber kritisch gegenüber den Plänen, den Schiessplatz Simplon auszubauen. Das schreibt die Zeitung «Walliser Bote».
«Wir haben uns einfach erlaubt, dem VBS die Frage zu stellen, ob es auch andere Alternativen geprüft hat», so Schmidt. Konkret meint er, Varianten an anderen Standorten oder kleinere Varianten, denn: «Es handelt sich um ein landschaftlich sehr schönes Gebiet auf dem Simplon».
Es gab zuvor bereits Kritik
Mit dem Schutz der Landschaft argumentieren auch verschiedene Umweltverbände gegen die Pläne der Armee. Sie haben im Sommer Einsprache eingereicht.
Sie stören sich am Umweltverträglichkeitsbericht, der vom VBS in Auftrag gegeben worden ist. Dieser Bericht sei zwar sehr ausführlich, beruhe aber auf einer sehr mangelhaften Datengrundlage.
Es werde daraus nicht klar, welche Arten in welchem Ausmass betroffen seien. Deshalb könne man auch keine gezielten Massnahmen treffen. Ausserdem sei das Projekt generell überdimensioniert und zerstöre eine mehrheitlich intakte Landschaft von grossem Wert, schrieben die Umweltverbände diesen Sommer.
Die Armee nahm Stellung zur Kritik: Man brauche diesen Platz. Nirgends sonst in der Schweiz habe man solche Bedingungen wie auf dem Simplon. Im Simplongebiet könne man besonders hoch schiessen. Der Platz sei einer der wichtigsten Artillerieschiessplätze der Schweiz. Auch die Umweltverträglichkeit sei gegeben, man gehe sorgfältig mit der Natur um.
Was die Regierung nun will
Die Einsprachefrist ist längst vorüber. Die Armee plant weiter am Projekt. Man sei nicht dafür oder dagegen, betont Roberto Schmidt. «Wir fragen nur nach der Opportunität». Man wolle zusammen mit dem VBS und dessen neuen Chefin, der Walliser Bundesrätin Viola Amherd, gemeinsam an einen Tisch sitzen und die Vor- und Nachteile des Projekts besprechen.