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Milliarden-Projekt Bund und Kantone wollen Autobahnring um Basel bauen

Ein Westring-Tunnel soll künftig die Autobahn-Stammlinie mit der Nordtangente verbinden.

Es wäre, wenn es umgesetzt wird, eine der grössten Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur der Region Basel der kommenden Jahrzehnte. Die Baudirektoren der beiden Basel, Sabine Pegoraro und Hans-Peter Wessels, haben am Dienstagabend angekündigt, dass sie einen Autobahn-Westring bauen wollen.

Einen Tunnel unter den Gemeinden Bottmingen, Binningen, Allschwil und der Stadt Basel hindurch, welcher die Autobahn-Stammlinie der A2 mit der Nordttangente und der A35 verbinden würde.

Karte mit den Ausbauplänen
Legende: Die beiden Basel wollen die Autobahnen ausbauen. ZVG

Mit im Boot war bei der Präsentation dieser Pläne Jürg Röthlisberger, Direktor des Bundesamts für Strassen (ASTRA). Der Bund begrüsse den Autobahnring, er sei geeigent, den zu erwartenden Verkehrszuwachs der kommenden Jahre abzufedern.

Zudem würde der Tunnel sowohl die Vorort-Gemeinden Allschwil, Binningen und Bottmingen wie auch den Westen der Stadt Basel deutlich vom Autoverkehr entlasten. Die Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft lassen im Gegenzug den «Gundelitunnel» als einzelnes, isoliertes Projekt fallen.

Auch der Rheintunnel soll kommen

Die genaue Streckenführung des Westrings ist noch nicht definiert, das ASTRA hat lediglich eine grosszügig bemessene Zone definiert, in welcher die Autobahn gebaut werden soll (siehe Abbildung, gelbe Fläche). Auch über die Kosten liessen sich noch keine detaillierten Angaben machen. Klar ist indes: Es handelt sich um ein Milliarden-Projekt.

Stärken und Schwächen des Projekts Westring

Astra-Direktor Jürg Röthlisberger sieht die Stärken des Projekts bei der Verkehrsentlastung sowie der besseren Versorgung der Gemeinden und Quartiere. «Die Schwächen des Projekts liegen hingegen bei der Umweltverträglichkeit», so Jürg Röthlisberger. Man bewege sich im grosszügig definierten Gebiet zum Teil in Grundwasserströmen. «Das wird eine grosse Herausforderung sein.»

Neben dem neuen Projekt bekräftigten Wessels, Pegoraro und Röthlisberger am Dienstagadie gemeinsamen und bereits bekannten Ausbau- und Neubauprojekte für die Hochleistungsstrassen in der Region. Dabei geniesse insbesondere der geplante Rheintunnel höchste Priorität, welcher die A2 und die Nordtangente auf der Ostseite der Stadt verbinden will. Der Rheintunnel werde dem Bundesrat voraussichtlich Ende 2019 zur Bewilligung vorgelegt, mit einem Baubeginn sei frühestens 2025 zu rechnen.

Ebenfalls vorantreiben wolle man den Ausbau des Autobahnabschnitts zwischen Hagnau und Augst von sechs auf acht Spuren. Und auch der Zubringer Bachgraben-Allschwil, welchem das Baselbieter Stimmvolk 2018 zugestimmt hatte, soll realisiert werden. Alle diesen Baumassnahmen hätten eine Entlastung des bestehenden Strassennetzes zum Ziel, sagten die beiden Baudirektoren am Dienstag.

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