Hier der Entertainer und Neo-Politiker, dort teilweise gestandene Lokalpolitiker: die Meinungen über die korrekte Führung der Gemeinde gehen auseinander. Das belegt ein internes Schreiben des Gemeindevorstands von St. Moritz, das dem Regionaljournal vorliegt.
Kritisiert wird unter anderem, dass Christian Jott Jenny zu wenig auf der Gemeindekanzlei präsent sei und die Verwaltung nicht so straff führe, wie es sich die übrigen Vorstandsmitglieder vorstellen.
Networking und Repräsentation geht nicht, wenn ich mich den ganzen Tag im Büro einschliessen.
Zur Präsenz sagt Gemeindevizepräsident Reto Matossi: «Es braucht etwas mehr Präsenz im Gemeindehaus, um die Verwaltung zu führen.» Christian Jenny sieht das anders. Networking und Repräsentation sei aus dem Büro nun mal nicht möglich.
Das zeigt: Während sich Christian Jenny auch als Botschafter von St. Moritz versteht, und diese Rolle gerne auslebt, hätte die Exekutive gerne einen Präsidenten, der vermehrt verwaltet.
Aussprache und Hilfe vom Kanton
Am Montag haben sich die beiden Seiten darüber ausgesprochen. Man sei einem gemeinsamen Weg ein Stück weit näher gekommen, sagt Vizepräsident Reto Matossi. Dennoch: der Vorstand hat auch schon das Bündner Amt für Gemeinden um Unterstützung gefragt. Dieses soll mithelfen, die Differenzen zu bereinigen.