Vor 80 Jahren liess die Modellfluggruppe Balsthal zum ersten Mal als Verein ihre Modellflugzeuge steigen. Allerdings stand der Beginn der Vereinsgeschichte unter einem schlechten Stern. Die Anfänge waren geprägt vom 2. Weltkrieg.
Kurz nach der Gründung musste die Gruppe beinahe wieder aufgelöst werden, weil die finanziellen Mittel fehlten. «Zum Glück übernahm ein Lehrer bis in die 50er-Jahre alle Mitgliederbeiträge», erzählt Armin Bader, der Ehrenpräsident des Vereins.
Nachdem man die Modellflugzeuge zunächst von Hand in die Luft werfen musste, kamen in den 60er-Jahren die ersten steuerbaren Modellflugzeuge auf. Heute haben sich die Holzflieger zu Vollkunststoff-Modellen mit digitaler Steuerung weiterentwickelt. Es sei heute eher selten, dass man ein Modellflugzeug noch von Grund aus selber baue, man kaufe die Modelle oft am Stück ein. «Das Handwerk geht heute leider etwas verloren», sagt Bader.
Durch die technische Entwicklung sind aber auch neue Herausforderungen hinzugekommen. Wegen der vielen Drohnen am Schweizer Himmel entstehen derzeit Gesetze, die auch Modellflugzeuge betreffen könnten. Er hoffe, dass die Modellflugzeuge von den Restriktionen möglichst wenig tangiert werden, meint Rainer Saner, der Präsident der Modellfluggruppe Balsthal.
Die Modellfluggruppe Balsthal trifft sich wöchentlich. Die 53 Mitglieder – fast ausschliesslich Männer – tauschen Wissen aus, führen Reparaturen durch und lassen ihre Flieger steigen.
Das Interesse an der Modellfliegerei hat unterschiedliche Ursprünge. Präsident Rainer Saner schätzt vor allem den technischen Aspekt. Und: «Ich gehe nicht gern in die Höhe, deshalb ist das Fliegen für mich am Boden viel interessanter.»
Armin Bader hingegen sieht vor allem den Bubentraum vom Fliegen als Ursprung für sein Hobby: «Wenn es nicht für die Grossfliegerei gereicht hat, schwenkt man auf die kleinere Form um. Technisch braucht es die gleichen Kenntnisse.»