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Modernes Brauchtum Weihnachtsbäume werden in Staffelbach mit Schwung entsorgt

In der Region werden vielerorts die Christbäume feierlich im Dorf verbrannt. Den Kantonen ist dies ein Dorn im Auge. Der Frauenturnverein Staffelbach hat darum vor bald 10 Jahren kurzerhand eine neue Dorf-Tradition erfunden: Einen Tannenbaum-Weitwurf-Wettbewerb.

So funktioniert es: Die Staffelbacher messen sich in unterschiedlichen Kategorien im Weihnachtsbaum-Weitwurf. Jede Kategorie hat einen Baum, den eigenen darf man nicht benutzen, damit alle die gleiche Chance haben. Die privaten Bäume werden von der Gemeinde jedoch am Anlass eingesammelt.

So kommt es an: Die Staffelbacher sind stolz auf ihren Anlass. Einige sind jedes Jahr dabei, andere zum ersten Mal. Es sei eine willkommene Ergänzung zum Neujahrs-Apéro, meint eine Frau lachend, nachdem sie es zum ersten Mal ausprobiert hat. Es mache Spass, obwohl sie am Anfang dachte, es sei «chli en Seich».

Wer hat's erfunden: Seit einigen Jahren findet man den Brauch in verschiedenen Gemeinden der Region. Für Bernadette Lüthi vom Frauenturn-Verein ist jedoch klar: «Das Weihnachtsbaum-Weitwerfen ist eine Staffelbacher Erfindung.» Inspiriert wurden die Frauen von der Fernsehwerbung eines bekannten schwedischen Möbelhauses. Dort wurden die Weihnachtsbäume aus dem Fenster geworfen.

Ersatz-Tradition, die sich lohnt: Früher haben die Staffelbacher, wie viele Gemeinden in den Kantonen Aargau und Solothurn, ihre Weihnachtsbäume in einem grossen Feuer verbrannt. Der gesellige Anlass war dem Kanton jedoch ein Dorn im Aug. Es sei Luftverschmutzung, so die Kritik. Daher hat der Frauenturnverein nach einer Alternative gesucht. Der Gemeindeammann ist mit der neuen Tradition sehr zufrieden, nicht zuletzt, weil die Weihnachtsbäume nun in der dorfeigenen Holzschnitzel-Heizung landen.

Anschauungs-Material vom Staffelbacher Brauch gibt es aus dem Jahr 2010

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