Neun Schülerinnen und Schüler sind es noch, die in Mürren zur Schule gehen. Bis im Sommer soll die Basisstufenklasse noch bestehen, dann ist Schluss. Der Gemeinderat von Lauterbrunnen hat im Dezember entschieden, die Schule zu schliessen.
Dagegen regt sich Widerstand. Eine Interessengemeinschaft will für die Schule kämpfen. Sie hat Briefe an die Gemeindeverwaltung geschickt, die Leserbriefspalten gefüllt und Flugblätter in Umlauf gebracht.
Der Schulweg...
Daniela Zurbuchen hat selbst zwei Kinder in der Schule in Mürren: «Der Schulweg wird um eine Stunde länger. Die Kinder müssen mit der gefüllten Gondel ins Tal fahren, dann auf den Bus und schliesslich noch über die Strasse zur Schule in Lauterbrunnen laufen.»
Doch der Schulweg ist nur das eine. «Es geht uns auch um das Dorf», sagt Daniela Zurbuchen von der IG Pro Schule Mürren: «Die Schule macht unser Dorf attraktiv.»
Der Aufschwung...
Dieser Meinung ist auch Adrian Stähli. Er ist Hotelbetreiber und Präsident des Hoteliervereins Mürren-Lauterbrunnen: «Es passiert sehr viel in Mürren», sagt er und spricht von den neuen Bergbahnen, die entstehen sollen, oder vom Hotel Alpin Palace, in das wieder Leben einkehrt. «Das alles wird Anwohner und Familien anziehen». Damit sie auch wirklich kommen, müsse die Schule bestehen bleiben. «Diese Infrastruktur jetzt zu streichen, finde ich daneben.»
Die Entscheidung...
Er sehe schon einen leichten Aufschwung, sagt Gemeindepräsident Martin Stäger. «Aber ob wirklich Leute zuziehen, wissen wir noch nicht. In den letzten Jahren gab es vor allem Abwanderung, über die ganze Gemeinde Lauterbrunnen gesehen.»
Also keine Zuversicht im Gemeinderat, dass die Kinderzahl bald wieder merklich steigt. «Die Kantonsbehörden waren auch nicht mehr bereit, eine so kleine Schule am Leben zu erhalten.»
Hinzu komme, dass die Schülerinnen und Schüler bei einer Zusammenlegung der Klassen in Lauterbrunnen profitierten, sagt Steiger: «Wir können dort eine bessere Schule bieten.»