Könnte die digitale Revolution die Rettung für die Berggebiete sein? Mit dieser Frage hat sich Journalistin Sibilla Bondolfi auseinandergesetzt.
SRF News: Sibilla Bondolfi, Sie kommen aus Zürich, warum hat Sie die Frage interessiert, ob die Digitalisierung das Leben in den Bergen einfacher macht?
Weil ich schon als Kind insgeheim davon träumte, in den Bergen zu leben. Wir waren auch viel in den Bergen, meine Familie kommt auch ursprünglich aus den Bergen. Ich ging aber immer davon aus, dass ich erst nach der Pensionierung in die Berge ziehen könnte, weil ich da keine Arbeitsstelle finde. Und als das Thema der digitalen Nomaden aufkam, dachte ich mir, warum eigentlich nicht in den Bergen arbeiten und leben, anstatt in Bali oder Kolumbien.
Ist es wirklich so einfach, in den Bergen zu arbeiten?
Aus meiner Sicht ist es nötig, eine Nische zu finden. Vor meiner Recherche dachte ich, Generalisten hätten gute Chancen, es ist aber genau das Gegenteil der Fall. Je spezialisierter um so besser.
Was ist Ihr Fazit nach dieser Recherche? Was braucht es, damit die Digitalisierung wirklich zu einer Chance für die Berggebiete wird?
Es braucht eine gute Infrastruktur, also Internet und Verkehrsanbindung. Weiter braucht es einen Wandel in der Arbeitswelt, dass man offener ist für ortsungebundenes Arbeiten. Und dann braucht es auch etwas Mut bei jedem Einzelnen. Dass man dort eine Firma gründet, wo vielleicht noch nicht alle sind.
Das Gespräch führte Stefanie Hablützel.