Die Ausgangslage vor Beginn der Debatte im Grossen Rat zum geplanten Umzug des Naturhistorischen Museums war klar: Für den Neubau beim St. Johann sind 214 Millionen Franken eingeplant. Nach dem Umzug des Museums vom Münsterplatz ins St. Johann-Quartier wird der sogenannte Berri-Bau, das jetzige Zuhause des Museums, frei, und das Antikenmuseum soll dort einziehen. Dies kostet nochmals gegen 100 Millionen Franken.
Wie erwartet worden war, stimmte das Kantonsparlament dem Projekt mit 71 gegen 19 Stimmen deutlich zu, sechs Grossrätinnen oder Grossräte enthielten sich der Stimme. Allerdings wird mit Sicherheit hier das Volk noch zu Wort kommen: die SVP, die sich im Vorfeld gegen das Projekt ausgesprochen hatte, kündigte unmittelbar nach der Debatte nämlich das Referendum an.
Schritt zurück oder Bekenntnis zur Kulturstadt?
Trotz der klaren Zustimmung gab es in der Debatte auch viel Kritik und zwar sowohl von rechts als auch von links. Die aktuelle Situation, in der sich das Staatsarchiv befinde und in der Archivgut verrotte, bezeichneten einzelne Parlamentarier als «einen Skandal».
Zu reden gab u.a. die Standortfrage, welche die Gegnerinnen und Gegner für das Naturhistorische Museum im St.Johann-Quartier als «zu peripher» betrachten. Hier stiessen sie allerdings beispielsweise beim Basler Bau- und Verkehrsdirektor Hanspeter Wessels auf Widerstand. Dieser betonte die gute Erreichbarkeit mit dem öffentlichen Verkehr im St. Johann. Noch mehr zu reden gaben allerdings die Kosten. Ein freisinniger Rückweisungsantrag hatte dann allerdings keine Chance.