Graziella Contratto und Barbara Betschart übernehmen die Künstlerische Leitung des Festivals Alpentöne in Altdorf. Mit den beiden Frauen liegt das Programm des Musikfestivals Alpentöne zum ersten Mal in seiner Geschichte in weiblicher Hand. Die beiden Musikerinnen sind in Schwyz geboren und haben auch viel Erfahrung als Musikvermittlerinnen. Geschäftsführer bleibt wie bisher Pius Knüsel.
SRF News: Sie übernehmen die Festivalleitung gemeinsam - wie ergänzen Sie sich als Duo?
Barbara Betschart: Wir haben viele Gemeinsamkeiten - auch musikalisch. Wir waren zum Beispiel schon zusammen im Jugendorchester. Ich habe mich spezialisiert auf ältere Musik, auf Barock-Musik und seit ein paar Jahren auch auf die Volksmusik. Meine Netzwerke sind andere als die von Graziella.
Wie haben Sie nun zusammengefunden für diese Stelle?
Graziella Contratto: Wir waren immer in engem Austausch - auch wenn es uns musikalisch in unterschiedliche Richtungen gezogen hat. Barbara hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass eine Nachfolge für den bisherigen Festivalleiter Johannes Rühl gesucht werde. Ganz ehrlich: Alleine hätte ich mich nicht beworben. Man muss schliesslich immer Respekt haben für Traditionen und Volksmusik - das ist eher Barbaras Bereich. Aber ich fühlte mich bereit für den Bereich der Innovationen. Mit der Zeit kam ich in eine richtige Euphorie - es ist doch das Schönste, so ein Festival mit einer Freundin zusammen zu machen und sich gegenseitig zu ergänzen.
Wohin wollen Sie mit dem Festival, wie wollen Sie es weiter entwickeln?
Barbara Betschart: Was gut funktioniert und den Leuten wichtig ist, wollen wir beibehalten. Es soll aber sicher auch eine Weiterentwicklung geben. Wir haben ganz viele Ideen, zum Teil auch in eine neue Richtung; zum Beispiel im Bereich Darstellende Kunst oder Spoken Words. Nun müssen wir aber erst einmal etwas arbeiten, damit wir dann das Programm präsentieren können!
Was ist Ihre Beziehung zum Festival Alpentöne?
Graziella Contratto: Für mich hat das Festival eine ganz grosse Qualität, und das ist das Publikum. Einerseits wird gut zugehört, anderseits gefällt mir auch der Volksfest-Charakter. Es gibt auch Leute, die immer wieder kommen, weil sie wissen: Die Qualität stimmt - in allen Musikrichtungen.
Barbara Betschart: Ich besuche das Festival seit Jahren, und es gab immer wieder Highlights. Im Kanton Uri habe ich schon einmal für eine Zeit gelebt und gearbeitet - es ist für mich also eine Art wie Heimkehren.
Das Gespräch führte Beat Vogt.