Das Musikfestival Bern sprengt Grenzen. Nicht nur wegen der zahlreichen zeitgenössischen Kompositionen, die bis am Sonntag zur Aufführung gebracht werden. Auch mit der Wahl der Schauplätze der Darbietungen und der Art der Inszenierungen fordert das Festival die Besucher heraus.
Mit einem Plattenspieler-Ballett...
So lässt der Berner Klangkünstler Strotter Inst. alias Christoph Hess im Zytglogge-Turm ein Ballett von Plattenspielern zum Takt des alten Uhrwerks tanzen.
Oder es kommt ein Stück zur Aufführung, das 48 Stunden lang dauert. Oder an der Ampel am Fussgängerstreifen spielt ein Cello auf. Das Festival wartet mit zahlreiche Aufführungen und Veranstaltungen zum Thema «unzeitig» auf. Die Auseinandersetzung mit dem Thema Zeit ist Programm.
... Berührungsängste abbauen
Zeitgenössische Musik zu vermitteln ist per se kein einfaches Unterfangen. Daher setzen die Initianten auf Überraschungen: «Wir versuchen es auf die spielerische Art», sagt Festival-Geschäftsleiter Andri Probst. Man gehe an Orte, wo normalerweise keine Konzerte stattfinden würden und tue dort Dinge die auch Leute, die nicht Spezialisten in zeitgenössischer Musik seien, interessant finden könnten.
Das Ziel – nebst der Vermittlung von besonderen musikalischen Erlebnissen: Hemmungen abbauen, die viele Leute in Bezug auf zeitgenössische Musik haben.