SRF: Sie mussten ja ziemlich kurzfristig einspringen als Leiter der Kyburgiade. Wo erkennt das Publikum denn Ihre Handschrift?
Matthias Enderle: Meine persönliche Handschrift ist nicht gross zu erkennen. Bei einem solchen Festival ist das aber auch nicht so wichtig. So ein Anlass wächst über die Jahre hinweg, man muss die Kyburgiade nicht jedes Jahr neu erfinden. Wobei einzelne neue Ideen oder Vorschläge immer erwünscht sind.
Was sind denn dieses Jahr die neuen Farbtupfer an der Kyburgiade?
Als Beispiel fällt mir Lucilla Galeazzi ein. Sie singt eine Tarantella, was ja eigentlich ein Tanz ist. Es wird spannend sein zu sehen, wie sie das umsetzt. Dann freue ich mich sehr auf die mittelalterliche Musik, die ich persönlich wenig kannte, beispielsweise Balladen aus Ritterzeiten. Interessanterweise weisen diese Lieder Parallelen auf zu unserer Volksmusik. Solche Zusammenhänge zu finden, das ist eine Aufgabe der Kyburgiade.
Morgen Freitag geht das Festival los. Matthias Enderle, wann ist aus Ihrer Sicht die Veranstaltung ein Erfolg?
Wenn man die Freude der Besucher spürt und in ihren Gesichtern sieht, dass sie etwas erlebt haben. Das Besondere an der Kyburgiade ist der beinahe intime Rahmen, die Verbundenheit zwischen Publikum und Musikern.