Nein, ein «Dorfkönig» sei er nicht, wehrt der 67jährige Peter Vogt die entsprechende Frage ab - und damit den Vergleich mit Anton Lauber, den man als Dorfkönig von Allschwil bezeichnet hatte, als er - vor seiner Wahl in die Kantonsregierung - dort Gemeindepräsident war: «Die Muttenzerinnen und Muttenzer würden einen Dorfkönig nie akzeptieren», ist Vogt überzeugt.
Dass die drittgrösste Baselbieter Gemeinde - im Gegensatz zu anderen grossen Unterbaselbieter Gemeinden - weiterhin eine Gemeindeversammlung und kein Ortsparlament hat, wertet Peter Vogt als Ausdruck einer speziellen Mentalität: «Man räumt hier der direkten Mitsprache einen wichtigen Raum ein.» Das habe sich auch bei den grossen Projekten gezeigt, welche in den letzten Jahren in der Gemeinde diskutiert wurden. Zum Beispiel bei den Hagnau/Schänzli-Hochhäusern, die von der Gemeindeversammlung angenommen wurden.
In den fast drei Jahrzehnten in der Gemeinde-Exekutive habe sich einiges verändert, sagt Vogt. Vor allem die Anspruchshaltung der Bevölkerung sei gewachsen. Das habe man in Muttenz zum Beispiel bei der familienexternen Kinderbetreuung gemerkt: zweimal habe das Reglement durch die Gemeindeversammlung gehen müssen, bis es von der Bevölkerung akzeptiert worden sei.
Vogt sieht sich im Übrigen nicht als Politiker, sondern als Gemeindepräsident, gehe an Veranstaltungen und suche den Kontakt zur Bevölkerung. Natürlich müsse man als Gemeindepräsident auch unpopuläre Entscheide fällen. Aber die Gefahr, zum Buhmann zu werden, sei in kleinen Gemeinden grösser. In einer Gemeinde mit 18'000 Einwohnern wie Muttenz gebe es eine gewisse Anonymität, da sei man weniger exponiert. Wichtig sei es jedoch, dass man die Bevölkerung bei wichtigen Projekten immer einbeziehe.