Josef Schuler war ursprünglich Primarlehrer, wechselte dann zum Kanton - dort führte er die letzten 24 Jahre das Amt für Kultur und Sport.
SRF News: Von Aussenstehenden hört man immer wieder den Satz: Im Kanton Uri, da läuft kulturell einiges. Ist Ihnen diese Aussage bekannt?
Josef Schuler: Ja, das höre ich auch. Ich konnte 20 Jahre lang die Kulturförderung aufbauen. Anfangs war Uri in einer schwierigen Situation, weil der Bund viele Arbeitsplätze aus dem Kanton abzog. Trotzdem wagte das Kantonsparlament, der Landrat, einen Kulturaufbruch.
Wie war denn die Stimmung damals, konnte man das so erwarten?
Wir hatten ja starke Treiber mit dem Haus für Kunst, dem historischen Museum und dem Theater Uri. Und wir hatten einen Landrat, der trotz der schwierigen Lage der Meinung war: Wir müssen etwas anpacken. Und das war ein wichtiges Zeichen.
Wie steht Uri im Vergleich mit der Zentralschweizer Kulturszene da?
Uri steht in vielerlei Hinsicht gut da. Wir haben eine sehr motivierte und auch professionelle Szene. Kulturschaffende, die den Kanton verlassen haben, kommen immer wieder zurück und bewirken hier etwas. Wir haben aber auch viele Vereine, die zum Beispiel hinter Museen stehen - und das hält die Szene zusammen.
Die Tellspiele oder das Musikfestial Alpentöne sind wohl die bekanntesten Grossanlässe in Uri. Welche kulturellen Anlässe fehlen im Kanton?
Ich wünschte mir, wir könnten im Bereich der Literatur etwas zulegen. Aber auch in der Architektur sollten wir ein besonderes Zeichen setzen. Denn eine gute Architektur ist eine Visitenkarte für einen Kanton.
Wie sieht Ihr kulturelles Leben nach der Pensionierung aus?
Ganz nach Belieben. Ich besuche gerne Ausstellungen im ganzen Kanton oder auch Anlässe im Theater Uri. Aber auch Produktionen im Luzerner Theater oder im KKL gehören zu meinem Kulturprogramm.
Auszug aus dem Interview vom Sonntag, 25. März 2018.
SRF1, Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr