Das Bundesgericht hat die Pläne des Kantons für eine Umfahrungsstrasse bei Schmitten im Albulatal gestoppt. Das Bundesgericht gab damit Umweltschutzorganisationen und Privaten Recht. Das Gericht entschied, dass ein grosses öffentliches Interesse bestehe, die Lebensräume für Insekten, Vögel und Reptilien zu erhalten.
«Wir sind überglücklich über diesen Entscheid», sagt stellvertretend für die Umweltschutzorganisationen Anita Mazzetta vom WWF Graubünden. Der Kanton müsse nun in der Planung zurück auf Feld eins und eine Lösung finden, die Rücksicht nehme auf die wertvolle Natur- und Kulturlandschaft.
Ein Tunnel für Schmitten?
Gemäss den Umweltverbänden steht als einfachste Lösung in Schmitten eine Lichtsignalanlage zur Diskussion. Die Kreuzung zweier Fahrzeuge auf der engen Dorfdurchfahrt könne damit vermieden, der Verkehrsfluss verbessert und die Sicherheit erhöht werden.
Überhaupt nicht zufrieden mit dem Urteil ist Hubert Weibel, Gemeindepräsident von Schmitten. Er sagt: «In Schmitten ist man über das Urteil enttäuscht». Das Urteil habe die Interessen der Landschaft über die Interessen der Bevölkerung gestellt.
Regierungsrat Cavigelli: «Der Auftrag ist klar»
Da eine Südumfahrung nicht mehr möglich ist, spricht sich der Gemeindepräsident für einen Tunnel aus: «Man muss die Tunnelvariante nochmals prüfen und versuchen in Angriff zu nehmen». Es sei dringend nötig in Schmitten zu handeln.
Der Kanton hatte bisher einen Tunnel nördlich von Schmitten abgelehnt, da diese zu teuer sei. Die Bevölkerung erwarte jedoch zu Recht eine Lösung, sagt der zuständige Regierungsrat Mario Cavigelli, der Auftrag sei klar: «Wer die Situation kennt, versteht den Wunsch der Dorfbevölkerung». Es sei nun Aufgabe des Kantons, Verbesserungsmöglichkeiten für diesen Engpass zu suchen.