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Nach CH Media-Entscheid Luzerner Regierung sorgt sich um Zentralschweizer Optik

Grosse Besorgnis herrscht bei der Luzerner Kantonsregierung nach dem Entscheid von CH Media, die überregionalen Ressorts bis Mitte 2019 in Aarau zusammenzulegen. Sie fordert Zentralschweizer Knowhow für die neue Mantelredaktion.

Der Inland-, der Ausland- und der Wirtschaftsteil der Luzerner Zeitung und den Regionalausgaben werden künftig nicht mehr in Luzern produziert, sondern in Aarau. Diese Zusammenlegung der Ressorts hat das Unternehmen CH Media bekannt gegeben. Auf diesem Standortentscheid hat die Luzerner Regierung reagiert. Sie mache sich Sorgen, dass der Medienplatz Luzern deswegen geschwächt werde. «Die Luzerner Regierung ist grundsätzlich an zwei Sachen interessiert. Das ist erstens die politische Meinungsbildung und zweitens sind es die Arbeitsplätze.»

Die Luzerner Regierung ist an der politischen Meinungsbildung interessiert und will die Arbeitsplätze erhalten.
Autor: Robert Küng Regierungspräsident Luzern

Die Luzerner Regierung fordert, dass qualifizierte Zentralschweizer Journalistinnen und Journalisten auch am neuen Standort in Aarau eingebunden werden. So könne die Zentralschweizer Perspektive weiterhin in die Berichterstattung über nationale Angelegenheiten einfliessen.

Grundsätzlich sei die Medienpolitik Sache des Bundes, und die Regierung wolle sich auch nicht in die unternehmerischen Entscheide eines Unternehmens einmischen, sagt Robert Küng. «Es geht mehr um eine Sensibilisierung für eine ausgewogene Berichterstattung. Da wollen wir als Beeinflusser unsere Haltung mitgeben. Die Luzerner Regierung ist überzeugt, dass die Bevölkerung einen Mehrwert hat, wenn die Berichterstattung ausgewogen ist.»

Die Bevölkerung hat einen Mehrwert, wenn die Berichterstattung ausgewogen ist.
Autor: Robert Küng Regierungspräsident Luzern

CH Media, das drittgrösste private Medienhaus der Schweiz, beschäftigt derzeit rund 2200 Mitarbeitende – verteilt auf 1900 Vollzeitstellen. CH Media gab Mitte November bekannt, dass in den kommenden zwei Jahren 200 Vollzeitstellen gestrichen werden. Damit möchte das Medienunternehmen nach eigenen Angaben die Kosten um 10 Prozent oder 45 Millionen Franken reduzieren.

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