Seit Jahrzehnten wird über die Zukunft des Kasernenareals gestritten. Bereits 1987 zog das Militär aus den historischen Bauten aus. Seither ist offen, was mit dem Areal passieren soll.
Anfangs Januar schien eine Lösung zwischen Kanton und Stadt greifbar: So sollte der Kanton die alten Zeughäuser für eine neue Nutzung an die Stadt abgeben. Rund 30 Millionen, so der Deal, müsste der Kanton für die Renovation beisteuern. Doch die bürgerliche Mehrheit im Kantonsrat lehnte die Vorlage wegen dem Sanierungsbeitrag ab; dieser sei ein unnötiges Geschenk an die Stadt.
Neue Chancen dank neuem Parlament
Seit den Wahlen im März bilden die links-grünen Parteien im Kantonsrat allerdings eine Mehrheit. Die alte Vorlage hätte wieder Chancen. Vertreter der SP, der Grünen und Grünliberalen haben sich nun beim Regierungsrat erkundigt, wie es mit dem Kasernenareal weitergehen soll. Dieser antwortete heute – und der grünliberale Kantonsrat Cyrill von Planta ist erfreut: «Der Regierungsrat hält fest, er wäre noch immer bereit, den ursprünglichen Plan umzusetzen».
Das Parlament müsse aber die Initiative ergreifen, schreibt der Regierungsrat sinngemäss. Cyrill von Planta will deshalb mit Vertretern von anderen Parteien einen Vorstoss einreichen und fordern, dass die gleiche Vorlage zum Kasernen-Areal nochmals zur Abstimmung im Kantonsrat kommt. Der Vorstoss soll in den nächsten zwei, drei Wochen bereit liegen.
Genau die gleiche Vorlage wieder zu bringen, finde ich fragwürdig.
Die Stadt Zürich begrüsse dieses Vorgehen, so Anja Kopetz, Sprecherin des Stadtzürcher Hochbaudepartements: «Die Stadt findet diese Vorlage nach wie vor sinnvoll und ausgewogen.» Die FDP wiederum ist weniger begeistert von diesem Plan. So äussert sich der freisinnige Kantonsrat Thomas Vogel skeptisch: «Genau die gleiche Vorlage wieder zu bringen, finde ich fragwürdig. Ich hätte erwartet, dass der Regierungsrat eine neue Vorlage einbringt.»