In der evangelisch-reformierten Kirchgemeinde sind auf Ende April sechs der acht Kirchenvorstandsmitglieder zurückgetreten. «Grund dafür sind unterschiedliche Ansichten im Zusammenwirken des Kirchenvorstandes», sagt Lilian Bachmann gegenüber SRF News. Sie ist Synodalratspräsidentin ad interim der reformierten Landeskirche des Kantons Luzern. Durch diese Rücktritte sei die Handlungs- und Beschlussfähigkeit der Kirchgemeinde wegen Unterbesetzung nicht mehr gegeben.
«Besonderer Verwalter» muss Kirchenvorstände suchen
Der Synodalrat als Aufsichtsbehörde setzte deswegen in Wolhusen Peter Möri als «besonderen Verwalter» ein. Der Rechtsanwalt werde die Aufgaben des Kirchenvorstandes umfassend wahrnehmen und die Wiederbesetzung einleiten. Um welche Themen es bei den Unstimmigkeiteiten im Wolhuser Kirchenvorstand gegangen sei, müsse jetzt Peter Möri herausfinden. «Er muss sich zuerst einen Überblick verschaffen über die Gründe und die Situation», sagt Lilian Bachmann.
Die Exekutive der Kirchgemeinde in Wolhusen ist nicht mehr handlungsfähig.
Weil die Exekutive der Kirchgemeinde Wolhusen nicht mehr handlungsfähig sei, müsse der besondere Verwalter auch das Tagesgeschäft erledigen, also beispielsweise Zahlungen tätigen.
Eine solche Situation sei einzigartig in der reformierten Landeskirche Luzern. «So ein Fall ist äusserst selten», sagt Lilian Bachmann. Die besondere Verwaltung in Wolhusen sei bis Ende 2020 eingesetzt. Der evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Wolhusen gehören rund 1200 Personen an.