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Nach mehreren Abgängen Ein neuer Mann fürs Freilichtmuseum Ballenberg

Das Freilichtmuseum hat den Direktionsposten neu besetzt – mit Martin Michel. Er muss für schwarze Zahlen sorgen.

Martin Michel wird neuer Geschäftsführer der Institution im Berner Oberland, die schwierige Jahre hinter sich hat. Bei der operativen Führung gab es zuletzt mehrmals einen Wechsel.

So räumte eine Historikerin 2014 unter unklaren Umständen den Posten. Ihr Nachfolger Peter Kohler kündigte im November 2018, er wird den Ballenberg im Mai 2019 nach drei Jahren verlassen. Die Abgrenzung zwischen operativen und strategischen Kompetenzen habe nicht seinen Erwartungen entsprochen, lautete die offizielle Begründung.

Aus «Direktor» wird «Geschäftsführer»

Am 1. Juni übernimmt Martin Michel das Amt, das nun den Titel Geschäftsführer statt Betriebsdirektor trägt. Der 51-jährige Berner Oberländer aus Unterseen arbeitet seit 17 Jahren beim Messebetreiber Bernexpo in verschiedenen Führungsfunktionen; seit drei Jahren gehört er der erweiterten Geschäftsleitung an.

Bei der Präsentation vor den Medien sagte Michel, er wisse nicht, warum genau sein Vorgänger gekündigt habe. Er selber sieht sich als geeignet für den Job, weil er wie bei Bernexpo verschiedene Anspruchsgruppen mit unterschiedlichen Erwartungen vereinen und für ein gemeinsames Ziel gewinnen müsse. Das liege ihm.

Das Freilichtmuseum will dem Publikum Wohnen und Schaffen vergangener Generationen näher bringen. Die Institution muss dabei einen Spagat bewältigen: Sie muss sich auf dem touristischen Markt behaupten, der Schweizer Bevölkerung als Lern- und Erinnerungsort dienen und der Wissenschaft als Forschungsplattform.

Keine roten Zahlen mehr

Das sei eine spannende Aufgabe, sagte Michel. Und: «Am Ende des Tages zählt das Ergebnis.» Die Zahlen waren zuletzt erfreulicher als auch schon. Das Jahr 2018 dürfte erstmals seit längerem ausgeglichen abschliessen, wie Stiftungsratspräsident Peter Flück sagte. Die Besucherzahl stieg leicht auf 210'000.

Michels Wahl zum Geschäftsführer sei einstimmig erfolgt, betonte Flück. Michel habe sich gegen über 40 weitere Bewerberinnen und Bewerber durchgesetzt. Flück bezeichnete den neuen Geschäftsführer als «innovativ, den digitalen Herausforderungen zugetan und gut geerdet».

Das Freilichtmuseum Ballenberg gibt es seit 1978. Heute stehen mehr als hundert historische Wohn- und Wirtschaftsbauten aus der ganzen Schweiz auf dem Gelände in Hofstetten bei Brienz.

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