Das ehemalige Jugendheim verursacht jährlich Unterhaltskosten von 200'000 Franken – obwohl niemand mehr darin betreut wird. Regierungsrat Philippe Müller erklärte am Mittwoch dem Kantonsparlament, Prêles sei als Landreserve eine mögliche strategische Option. Die heutigen Infrastrukturen seien aber nicht für den Straf- und Massnahmenvollzug nutzbar, stellte Müller klar.
Das ehemalige Jugendheim Prêles soll dennoch als möglicher Gefängnisstandort geprüft werden. Mit dieser Auflage hat das Berner Kantonsparlament den Masterplan sowie die Justizvollzugsstrategie zustimmend zur Kenntnis genommen.
Investitionen von 580 Millionen Franken
Mit dem Masterplan zur Justizvollzugsstrategie werden keine konkreten Projekte beschlossen. Die Strategie, welche die Regierung im Juni vorstellte, zeichnet vielmehr die Stossrichtung für die Erneuerung des Justizvollzugs im Kanton Bern.
Insgesamt sind in den kommenden zehn bis zwölf Jahren Investitionen von rund 580 Millionen Franken geplant – etappiert in drei Phasen. Herzstück in der ersten Phase ist ein Neubau mit rund 250 Haftplätzen im Seeland oder im Berner Jura. Vorgesehen ist auch ein Anbau beim Regionalgefängnis Thun mit 80 Plätzen. Das baufällige Regionalgefängnis Biel soll geschlossen werden.