2018 kollabierte in Davos während des Weltwirtschaftsforums WEF der Verkehr. Betroffen waren auch Schüler und Schülerinnen. Manche von ihnen sassen im Bus statt im Schulzimmer. «Wir hatten Schüler, die mit einer Stunde Verspätung in der Schule eintrafen», sagt Oberstufenleiter Marco Schneider. «Ein regulärer Unterricht konnte so nicht stattfinden».
Jetzt hat die Oberstufe reagiert und führt für die aktuelle WEF-Woche einen obligatorischen Mittagstisch für alle ein. Dies sei ein Novum, erklärt Schneider. Denn in Davos sind die Mittagspausen traditionellerweise über zwei Stunden lang, damit alle Kinder – auch diejenigen, die ausserhalb von Davos wohnen – zuhause essen können.
Am Dienstagvormittag, bevor das WEF eröffnet wird, steht deshalb eine siebte Klasse in der Schulküche. Statt nur für sich zu kochen, sind sie diesmal verantwortlich für das Mittagessen von 188 Oberstufenschüler und -schülerinnen.
Es gibt ein Lunchpaket. In Zweiergruppen präparieren die 13- bis 14-Jährigen den Inhalt, rüsten Rüebli, schneiden Käse oder verteilen Landjäger in die Papiersäcke.
Neu dauert die Mittagspause nur 45 Minuten, dafür ist die Schule früher fertig. Bei den Schülerinnen und Schülern sind die Meinungen dazu geteilt. «Ich finde es gut und lustig in der Schule zu essen», sagt eine Schülerin. Andere wären lieber über Mittag nach Hause gegangen, weil sie in der Nähe wohnen.
Auch am Donnerstag und Freitag stehen gemeinsame Mittagessen auf dem Programm; Minestrone und Pasta, gekocht von den Schülern. Die Primarschule übrigens geht anders mit den WEF-Einschränkungen um. Bis am Freitag sind die Primarschulklassen auf der Skipiste unterwegs.
SRF 1, Regionaljournal Graubünden, 17:30 Uhr; habs