Die Basellandschaftliche Pensionskasse (BLPK) gab gestern bekannt, dass sie ihren technischen Zinssatz und den Umwandlungssatz senkt. Der Kanton Baselland informierte darum heute darüber, was diese Änderungen bedeuten.
- Werden keine Massnahmen ergriffen, sinken die künftigen Altersrenten um bis zu 14 Prozent.
- Um diese Rentenkürzung komplett abzufedern, müsste der Kanton Baselland 330 Millionen Franken aufbringen.
- Wie die Abfederungsmassnahmen genau aussehen könnten, will der Regierungsrat überprüfen und im Sommer dem Landrat präsentieren.
- Eine möglichkeit wäre laut Finanzdirektor Anton Lauber, dass der Kanton mit einer Einlage die Rentenkürzung halbiert.
Die Zinssenkungen der Basellandschaftlichen Pensionskasse BLPK habe ihn nicht überrascht, sagt Finanzdirektor Anton Lauber. Aber: «Dass der Zins gleich auf 1,75 Prozent gesenkt wird, damit habe ich nicht gerechnet.»
Eine Zahlung von 330 Millionen Franken ist völlig unrealistisch.
Lauber steht nun vor zwei Problemen. Auf der einen Seite müssen die bereits laufenden Renten finanziert werden. Hier entsteht wegen den Zinssenkungen eine Unterdeckung von 300 Millionen Franken. Dank der sogenannten Arbeitgeberreserve kann diese Differenz allerdings fast ausgeglichen werden.
Schwieriger wird es bei den Renten, die in Zukunft ausbezahlt werden müssen. Bis jetzt erhalten die Versicherten 60 Prozent ihres versicherten Lohns. Nach Anpassung der Zinsen wären es nur noch 51 Prozent. Will der Kanton für diese Differenz aufkommen, wären 330 Millionen Franken nötig. «Das ist komplett unrealisitisch», sagt Lauber und ergänzt: «Was realistisch ist, kann ich heute noch nicht sagen.»
Eine Möglichkeit wäre laut Lauber, dass der Kanton mit einer Einlage den Umwandlungssatz statt bei 5,0 bei 5,4 Prozent fixiert und so die Rentenkürzung halbiert. So würden die Renten nicht um 14 Prozent, sondern um sieben Prozent sinken.
Parlamentariere denken laut nach
Woher nimmt der Kanton aber das Geld, um Renten abzufedern? Bei den Baselbieter Parlamentariern teilen sich die Meinungen. Der Grüne Klaus Kirchmayr spricht ein Tabu an: «Auch die heutigen Rentner müssen einbezogen werden bei der Sanierung der Pensionskasse.»
Und für den FDP-Mann Michael Hermann ist klar: «Der Kanton hat bereits anfangs Jahr wieder ein Defizit in einem dreistelligen Millionenbereich», darum müsse man weiter sparen. Und er ergänzt: «Wir werden auch über Steuererhöhungen diskutieren müssen.»