Während der Hochjagd konnten die Walliser Jägerinnen und Jäger die Hirschpopulation nicht genügend senken. Nur gerade 1416 Stück Rotwild schossen die Walliser Grünröcke in der zweiwöchigen Jagdzeit im September.
Das geplante Abschussziel lag bei 2122 Tieren. Deshalb ordnete der Kanton eine Nachjagd an, um das Gleichgewicht zwischen Wald und Wildtieren zu gewährleisten. Rund 400 Jäger werden maximal bis zum 4. Dezember 230 Hirschkühe schiessen.
Die Nachjagd ist unethisch.
Doch dabei werden die Tiere bei ihrer Vorbereitung auf den Winter gestört. Zudem ist es unausweichlich, dass auch Kälber erlegt werden. Deshalb sagt der Walliser Jägerpräsident Daniel Kalbermatter, die Nachjagd sei unethisch. «Wir müssen für die kommenden Jahre eine Lösung finden, mit der wir die Abschussziele im September erreichen.»
Mit der Nachjagd muss verhindert werden, dass nachteilige Folgen für den Lebensraum und auch für die Tiere selbst entstehen.
Dies sieht auch der Leiter des Pro Natura Zentrums Aletsch so, Tierbiologe Laudo Albrecht. Er betont aber, dass es ohne die Nachjagd nicht geht. Es mache Sinn, das der Mensch hier in die Natur eingreift. Mit der Nachjagd könne verhindert werden, dass nachteilige Folgen für den Lebensraum und auch für die Tiere selbst entstehen. «Wenn wir die Wildbestände nicht regulieren, werden auch die Schutzwälder in Mitleidenschaft gezogen.»
Doch solle die Nachjagd nicht zur Regel werden. Es ist nach 2013 und 2016 das dritte Mal, dass das Wallis diese Massnahme ergreift. In Zukunft müssten Lösungen gefunden werden, um die Hochjagd zu optimieren.