Für einmal müssen die Jugendlichen am Gymnasium Münchenstein nicht bloss graue Theorie büffeln, sie dürfen auch selbst tüfteln. Während der Technik- und Informatikwoche sollen die Schülerinnen und Schüler die Vielfältigkeit technischer Berufe kennen lernen.
Fallschirm für ein rohes Ei
Die erste Aufgabe stellt die Schülerinnen und Schüler vor ein klassisches Ingenieur-Problem: mit begrenzten Mitteln einen maximalen Nutzen schaffen. Konkret sollen die Jugendlichen ein rohes Ei vor einem Sturz aus zwei Meter Höhe schützen. Die einzigen Hilfsmittel dafür sind Büromaterialien wie Zeitungspapier, Schnur oder Gummibänder. Die Lösungsansätze der Schülerinnen und Schüler sind vielfältig: «Wir bauen einen Fallschirm», ist zu hören oder auch: «Ein Trampolin oder ein Fallnetz wie bei der Feuerwehr könnte funktionieren.»
Noch immer: wenig Frauen in technischen Berufen
Solche praktischen Aufgaben sollen die Jugendlichen für technische Berufe begeistern, sagt Myriam Hofmann. Sie leitet die Projektwoche für den Verband IngCH, der diese im Auftrag grosser Industriefirmen durchführt.
Wir wollen die Vielseitigkeit technischer Berufe zeigen und Berührungsängste abbauen.
Dabei sei insbesondere auch die Frauenförderung ein Thema. «Wir laden zum Beispiel auch bewusst Frauen ein, die von ihrem technischen Studium erzählen», sagt Hofmann. Ob solche Begegnungen gerade auch bei jungen Frauen Wirkung zeigen und sie danach etwa Physik oder Maschinenbau studieren, ist nicht messbar. Aber Hofmann sagt: «Wir schaffen es bei den meisten, das Bild technischer Berufe im positiven Sinn zu verändern.» Fakt ist aber auch, von den 17 Jugendlichen, die am Gymnasium Münchenstein den Schwerpunkt Mathematik und Physik gewählt haben und jetzt an der Technikwoche teilnehmen, sind bloss drei Frauen.
Neben den praktischen Experimenten, besuchen die Jugendlichen während der Technik- und Informatikwoche auch das Physikalische Institut der Universität Basel und ein grosses Pharma-Unternehmen.
(Regionaljournal Basel, 17:30 Uhr)