Bei der Bündner Tierarztgesellschaft macht man sich Sorgen um den Nachwuchs. Weil der Job hart ist, weil man kaum Teilzeit arbeiten kann und weil vor allem Studienabgänger nicht unbedingt in den Randregionen arbeiten wollen. Die Gesellschaft befürchtet, dass gewisse Talschaften im Kanton irgendwann ohne veterinärmedizinische Versorgung dastehen könnten.
Auch Bauern besorgt
Ähnlich sieht das auch Thomas Roffler vom Bündner Bauernverband. «Wenn der Tierarzt oder die Tierärztin nicht schnell verfügbar ist, kann das für die Bauern enorm problematisch sein», sagt der Bauernpräsident. Bei einem Notfall, beispielsweise bei einer schwierigen Geburt im Stall oder bei einem Unfall mit einer Kuh, müsse der Tierarzt rasch vor Ort sein, ansonsten könne das fatale Folgen haben.
Kanton sieht keine Massnahmen vor
Dies bestätigt auch der Kantonstierarzt Rolf Hanimann. «Auch aus tierschützerischen Gründen ist es wichtig, dass die veterinärmedizinische Versorgung im ganzen Kanton sichergestellt wird», betont er.
Ein akutes Problem haben wir nicht, aber wir müssen die Situation gut beobachten.
Bis jetzt sei dies, trotz einigen Schwierigkeiten immer gelungen. «Ein akutes Problem haben wir nicht, aber wir müssen die Situation gut beobachten», findet Rolf Hanimann. Der Kanton sieht im Zusammenhang mit den Nachwuchssorgen bei den Tierärzten keine speziellen Massnahmen vor.
Nachwuchssorgen kommen in den Grossen Rat
Schon in wenigen Tagen kommt das Thema auch auf die politische Agenda. CVP Grossrat und Bauer Reto Crameri will in der Fragestunde des Grossen Rates eine Anfrage zum Thema starten.