Die FDP mache ernst mit der Frauenförderung. «Andere Parteien sprechen nur darüber, wir tun etwas», sagt Parteipräsident Raphael Frei. Er bestätigt auf Anfrage von Radio SRF, dass seine Partei auch mit einer reinen Frauenliste in den Nationalratswahlkampf ziehen will.
Erstmalig bei der FDP
Es ist das erste Mal in der Geschichte der Partei, dass diese eine reine Frauenliste stellen wird. Die Liste sei zwar noch nicht voll, heisst es auf der kantonalen Parteizentrale. Und wer die Liste anführen soll, ist auch noch nicht bekannt. Die Partei denkt daran die Listenplätze unter den Frauen auszulosen.
Die FDP St.Gallen will auch 2020 bei den Gesamterneuerungswahlen ins Kantonsparlament auf eine Frauenliste setzen.
Andere verzichten
Eine Nachfrage bei CVP, SVP und SP zeigt, dass die Freisinnigen voraussichtlich die einzigen sein werden, die mit einer Frauenliste antreten. «Wir werden auch mit mehreren Listen antreten. Aber wir werden die Aufteilung regional machen», sagt der Präsident der St. Galler CVP Patrick Dürr.
Auch Walter Gartmann von der St. Galler SVP hält nichts von einer Frauenliste. «Ich finde es eigentlich fast ein wenig diskriminierend», so Gartmann. Er sei der Meinung, dass Frauen stark genug sind und auf eine Hauptliste gehören: «Dann ist das Frauenförderung.»
Die SP des Kantons St.Gallen hatte schon in den 90er Jahren eine reine Frauenliste. Für die kommenden Nationalratswahlen allerdings verzichtet sie darauf. Wie es bei der Partei auf Anfrage heisst, plant man mit einer einzigen SP-Liste – mit sechs Frauen und sechs Männern.