Der achte Walliser Sitz im Nationalrat ist als Wackelposition bekannt: Seit 2015 ist er bei der CSP Oberwallis, die in Bern in der CVP-Fraktion politisiert. Roberto Schmidt, der nun in der Walliser Regierung sitzt, konnte ihn damals zurückgewinnen. Vor vier Jahren ging es um wenige tausend Stimmen, mit mehr Listenverbindungen hätte die politische Linke den Sitz für sich beanspruchen können.
Bei den Wahlen in diesem Jahr haben sich alle Parteien links von der Mitte zusammengeschlossen. Schmidts Nachfolger Thomas Egger muss sich deshalb besonders ins Zeug legen. Es gehe aber nicht nur um ihn, sondern um eine gerechte Vertretung für die deutschsprachige Minderheit im Kanton, so Egger.
Es braucht weiterhin drei Oberwalliser Sitze. Alles andere wäre eine Katastrophe für die Kohärenz im Kanton.
Das der Sitz ins Unterwallis geht und nur noch zwei von acht Walliser Nationalratssitzen von Oberwallisern besetzt werden, ist aber laut vielen Politbeobachtern durchaus wahrscheinlich. Besonders den Grünen werden gute Chancen eingeräumt.