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Natural Bodybuilding «Manchmal frage ich mich schon, was ich hier eigentlich mache»

Im Industriequartier von Sarnen verbringt Ramon Limacher täglich mindestens zwei Stunden. Und nun arbeitet er auch noch im TopGym Fitnesscenter. «Es ist schon eine Art Zuhause für mich», meint der 19-Jährige. In diesem zweiten Daheim stählt der 1.82 Meter grosse Obwaldner seinen Körper, perfekt will er ihn haben. «Ich gefalle mir so wie ich bin, aber es gibt noch Verbesserungspotential», ist Limacher überzeugt.

Wer bei Ramon Limacher aber ein Cliché à la Testosteron übersäuerter junger Mann erwartet, dem es nur um seine Muckis geht, liegt falsch. Der Maturand hat sich mit viel Disziplin praktisch alles rund ums Bodybuilding selber beigebracht und ackert sich seit 15 durch wissenschaftliche Studien über Muskelaufbau und Ernährung. Die richtige Technik sei entscheidend für den perfekten Körper, chemische Substanzen will er auf keinen Fall nehmen. Sowas sei aus sportlicher Sicht für ihn Betrug und auch ungesund.

Leiden für den perfekten Körper

Darum hat sich Ramon Limacher dem Natural Bodybuilding verschrieben, also dem Körperkult ohne Zusätze. Um das zu prüfen kommen auch Lügendetektoren zum Einsatz und es gibt Dopingtests. Trotzdem ist das wettkampfmässige Bodybuilding, wie es der Sarner macht, eher ungesund. «Man geht mit seinem Körper an Grenzen. Gerade die Diäten, die ich mache zur Vorbereitung eines Wettkampfes, sind schon sehr extrem.»

Solche Diäten, bei der er ein halbes Jahr lang hungert um sein Körperfettanteil zu reduzieren, sind aber die Ausnahme. «Ich mache sowas nur zur Vorbereitung eines Wettkampfes, das nächste Mal also 2023 für die Schweizermeisterschaften.» Dort will er den Titel holen, bis jetzt hat er ihn erst in der Juniorenklasse. In derselben Kategorie ist er übrigens auch Weltmeister und bei den Erwachsenen schaffte er es auf Anhieb zum Vizeweltmeister im Leichtgewicht.

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