Es war eine Schlappe für den Zürcher Gesundheitsdirektor Thomas Heiniger. Trotz klarem Ja des Kantonsparlaments erteilte die Zürcher Stimmbevölkerung der Verselbständigung der Spitäler eine Abfuhr.
Eine der Erklärungen des unterlegenen Regierungsrates Thomas Heiniger: Diejenigen Zürcher, die keine Erfahrungen mit Spital-AGs hätten, hätten den Ausschlag gegeben.
So einfach war es aber nicht: Wetzikon und Bülach kennen selbständige Spitäler, haben die Spital-AGs in Winterthur aber abgelehnt. Männedorf hingegen, wo es ebenfalls eine Klinik als AG gibt, sagte Ja.
Ich habe selten eine Abstimmung gesehen, bei der der regionale Aspekt derart entscheidend war.
Ausschlaggebend war also nicht die Erfahrung mit selbständigen Spitälern, sondern die Betroffenheit.
Kantonsstatistiker Peter Moser spricht von einer ungewöhnlichen Abstimmung. Nur bei Urnengängen zum Flughafen spiele die Region eine ähnlich grosse Rolle. Das heisst: Die Winterthurerinnen und Winterthurer trauten der Verselbständigung nicht. Gemeinsam mit der linken Stadt Zürich schafften sie es, im bürgerlichen Kanton Zürich eine bürgerliche Abstimmung zu bodigen.