Das geplante Eichen-Parkett im Bürgerspital Solothurn steht in der Kritik. Nun nimmt die Regierung den Holzboden in Schutz. Eine heimelige Atmosphäre im Spital sei wichtig. So würden die Patienten schneller gesund.
«Der Verdacht kommt auf, der Architekt und der Kanton wollen sich ein Denkmal setzen», kritisierte ein Solothurner im März in einem Leserbrief. Und Kantonsrätin Doris Häfliger (Grüne) doppelte kürzlich nach: Ob Parkett im Spital «Gold-Standard» sei, fragte sie die Regierung.
Gesund und lohnend
In ihrer Stellungnahme verteilt die Kantonsregierung nun Beruhigungspillen an Politiker, Patienten und Personal. Der geplante Parkettboden im Bürgerspital habe keine Risiken und Nebenwirkungen:
- Es sei wissenschaftlich erwiesen, dass neben der medizinischen Kompetenz eines Spitalbetriebs auch die Atmosphäre im Spital den Gesundungsprozess beeinflussen könne. Deshalb werde in Solothurn auf die «heilende Architektur» gesetzt: Helle Räume, breite Gänge, und eben auch heimeliger Holzboden. «Kühl, nüchtern und funktional war gestern», schreibt die Regierung.
- Parkettboden sei hygienisch unbedenklich. Das Hochbauamt habe eine Studie in Auftrag gegeben. Dabei sei die Überlebensfähigkeit der wichtigsten Spitalkeime auf verschiedenen Bodenbelägen untersucht worden. Resultat: Das Eichen-Parkett erfülle das hygienische Unbedenklichkeitszertifikat.
- Das geplante Eichenparkett sei nicht viel teurer als der Kunststoff-Boden, der ebenfalls im Bürgerspital eingebaut werde. Aufgrund von Richtofferten rechnet die Regierung mit rund 120 Franken pro Quadratmeter für das Parkett inkl. Versiegelung. Der Kunststoff-Boden ist bereits für 110 Franken in Auftrag gegeben worden.
- Der Parkettboden sei langlebig, unterhaltsarm und wirtschaftlich. Er könne effizient gereinigt werden und genüge den chemischem und mechanischen Anforderungen in einem Spital.