Die Pläne für den Neubau der Stadtzürcher Kriminalpolizei sind schon länger bekannt. Die Abteilung soll einen Neubau in Zürich West erhalten, denn sie verliert ihren Standort als Untermieterin der Kantonspolizei. Diese zieht 2021 ins neue Polizei- und Justizzentrum des Kantons um. Die Kriminalpolizei der Stadt muss ebenfalls gehen. Verhandlungen mit dem Vermieter verliefen erfolglos.
Wiederholte Kritik der Grünen
Zwar ging es am Mittwoch nur um eine Erhöhung des Projektierungskredits, den Grünen war das jedoch Anlass genug, um das Projekt einmal mehr zu geisseln. Ein «Schnellschuss» sei es, kritisierte Gabriele Kisker. «Auf dem Areal könnte es auch einen Park oder Wohnungen geben.» Es benötige eine Gesamtplanung, besonders weil in einigen Jahren nur wenige Meter entfernt ein zweiter Bau der Stadtpolizei entstehen soll.
Parlament fühlt sich übergangen
Die Stadt habe die Planung verschlafen und das Parlament dann einfach vor einen «Fait accompli» gestellt, monierten die Grünliberalen. Die Stadt habe schon lange gewusst, dass die Kriminalpolizei ausziehe, es bleibe «ein schaler Nachgeschmack» fand auch die SP. Am wenigsten Kritik kam von der SVP, die sich für einmal auf die Seite von Al-Stadtrat Richard Wolff stellte. Zwar mache er «keine Luftsprünge», sagte etwa Stefan Urech, die Kriminalpolizei brauche aber einen zentralen Standort.
Das letzte Wort hat das Stimmvolk
Gegen die Stimmen der Grünen sagte das Parlament mit 106 zu 13 Stimmen schliesslich Ja zur Erhöhung des Projektierungskredits von 1,75 Millionen auf 8,5 Millionen Franken. Über das Gesamtprojekt von 85 Millionen Franken kann das Zürcher Stimmvolk voraussichtlich im Juni 2018 abstimmen.