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Neue Airline Flughafen Bern wagt einen neuen Anlauf

Tägliche Flüge im Sommer und internationale Anschlüsse – der Flughafen initiert eine neue Airline mit Crowdfunding.

Am Flughafen Bern sollen schon im Mai 2020 wieder täglich Flugzeuge starten und landen. Die Betreiber planen Sommerferienflüge an zehn Destinationen. Im Herbst soll dann die Anbindung an einen internationalen Hub folgen.

Fixkosten tief halten

Um Bern wieder mit Flügen an die Welt anzubinden, verfolgt der Flughafen ein neues Geschäftsmodell: Sechs zum Teil regional verankerte Reiseveranstalter buchen die Flugverbindungen, welche durch die bisher im VIP- und Businesssegment tätige Schweizer Fluggesellschaft Lions Air durchgeführt werden. Die Flugzeuge werden von der zum deutschen Logistikunternehmen Zeitfracht gehörenden «German Airways» geleast. Dieses Geschäftsmodell ermögliche es, die Fixkosten tief zu halten und Synergien zu nutzen, schreiben die Betreiber des Flughafens Bern in einer Mitteilung.

Management mit Bern verbunden

Zu diesem Zweck hat der Flughafen Bern eine neue Gesellschaft gegründet, welche unter dem Namen Flybair 14 Monate nach dem Grounding von Skyworks in Bern den Neuanfang wagt. Zum Management gehören Personen aus dem Reise- und Luftfahrtumfeld, die sich laut eigenen Angaben mit Bern-Belp verbunden fühlen. Darunter Globetrotter-Chef André Lüthi, der neue Flughafendirektor Urs Ryf oder der Aviaktik-Manager Urs Sieber. Der Berner war unter anderem Direktor des Flughafens Basel. Die neuen Airline-Verantwortlichen sehen ihr Engagement als Angebot «von Bern für Bern.» Als erste Destination soll Mallorca angeflogen werden. Später sind Ziele wie Olbia, Rhodos oder Kreta geplant.

Letzte Chance für Bern

Die Finanzierung der Pläne soll über Crowdfunding geschehen. Benötigt wird Kapital in der Höhe von 2,5 Millionen Franken. Man habe sich für eine unternehmerische Lösung entschieden, statt auf den Beitrag des Kantons Bern zu warten, lässt sich Beat Brechbühl, Verwaltungsratspräsident des Flughafens Bern in der Mitteilung zitieren. Gefolgt von einem Appell: «Jetzt liegt es an allen, die wieder ab Bern fliegen wollen, den Tatbeweis zu erbringen», so Brechbühl. Dies sei vielleicht die letzte Chance für Bern, den Publikumsverkehr am Leben zu erhalten.

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