Rechtshänder müssen nach links, Linkshänder nach rechts. Die Ausstellung «Links & rechts» im Museum.BL in Liestal geht das Thema wortwörtlich von beiden Seiten an.
Für den Parcours müssen alle an die stärkere Hand einen Handschuh anziehen, damit sie diese nicht benutzen können. Ein Lineal mit verdrehter Skalierung, ein Portmonnaie mit Münzfach auf der linken Seite und ein Büchsenöffner, mit dem jeder Rechtshänder seine Mühe hat - diese Alltagsgegenstände lassen sich ausprobieren.
Abläufe, bei denen man gewöhnlich automatisch seine starke Hand nutzt, wie eine Türe aufschliessen, den Rucksack anziehen oder auf ein Fahrrad steigen, kann man von der verkehrten Seite testen. Wie fühlt es sich an, wenn rechts plötzlich links ist, und links plötzlich rechts? Die Ausstellung macht das Thema spielerisch, mit allen Sinnen erlebbar und vermittelt zudem Wissen.
Sensibilisieren für eine rechtsgedrehte Welt
Links und Rechts wird historisch und kulturell beleuchtet, in der Tier- und Pflanzenwelt beobachtbar und im Sport wie auch in der Musik reflektiert. So kommen zwei Linkshänder zu Wort, die in der Schule umerzogen wurden, sodass sie mit dem sogenannten «schönen Händchen» schreiben lernen.
Ein linksgedrehtes Schneckenhäuschen, auch als «Schneckenkönig» bezeichnet, ist ausgestellt und man lernt, dass linkshändige Fechter Vorteile gegenüber ihren Gegnern haben. In der Mitte der Ausstellung treffen sich Links und Rechts. Eine sogenannte «Prismabrille» zeigt einem alles spiegelverkehrt. Die Ausstellung «Links und Recht. Ein Geschicklichkeitsparcours» sensibilisiert für die alltäglichen Herausforderungen einer Minderheit, in einer rechtsgedrehten Welt.
Die Ausstellung im museum.bl in Liestal dauert bis Anfang Januar 2020.