Auf der Baustelle in Lenzburg fahren in diesen Tagen viele Lastwagen mit grossen Holzkisten vor. Es sind fixfertige Module, aus denen das Mehrfamilienhaus zusammengesetzt wird. Die Module sind etwa vier auf zehn Meter gross und wasserdicht verpackt.
Die Baustelle sieht aus wie jede andere. Was aber auffällt, ist ein grosses Stahlskelett. In dieses werden die Module mit einem grossen Kran eingesetzt. Es ist eine Millimeterarbeit. Man kann es sich wie Schubladen vorstellen, die aber von oben hineingeschoben werden.
Bereits heute werden Häuser aus Modulen gebaut. Die neue Modulbauweise ist jedoch speziell. Die Module werden nicht wie bisher einfach aufeinandergestapelt, sondern das Stahlskelett trägt die ganze Last. Bisher war es so, dass das unterste Modul alle anderen tragen musste. Der Vorteil der neuen Bauweise: Man kann höher bauen, und weil es einen Zwischenraum zwischen den Modulen hat, hört man auch die Nachbarn weniger.
Die Wohnungen sehen aus wie herkömmliche Neubauwohnungen. Es hat einen Wohnraum, eine Küche, ein Bad und ein oder zwei Zimmer. Die Module können unterschiedlich zusammengesetzt werden.
Die neue Bauweise wurde von der Berner Fachhochschule und der Holzbaufirma Renggli entwickelt. Auch der Bund hat das Projekt finanziell unterstützt. Bauherrin dieses Mehrfamilienhauses ist die Versicherung Axa. Sie ersetzt in Lenzburg mit dieser Bauweise eine alte Liegenschaft der Axa.
Laut den Machern ist diese neue Bauweise besonders günstig und schnell. Die Monatsmieten der neuen Wohnungen sollen rund 100 Franken tiefer liegen als bei herkömmlichen Wohnungen.
Mit der neuen Bauweise muss ein Bauherr aber Abstriche machen bei der Individualität. Die Grundrisse lassen sich nicht beliebig variieren. Extrawünsche lassen sich so nicht realisieren. Das ist ein Argument, das den Verkauf solcher Immobilien erschweren könnte.